Paracelsus-Klinik Marl testet neues Patientenrufsystem in der Zentralen Notaufnahme
Ein Aufenthalt in der Notaufnahme ist in der Regel nicht alltäglich. Wegen des Verdachts einer akuten Notsituation fällt Patientinnen und Patienten das Warten auf den Aufruf durch den Arzt mitunter schwer.
Grundsätzlich werden Wartezeiten in der Notaufnahme so gering wie möglich gehalten. Unvermeidbar sind sie nicht, weil jederzeit schwerwiegendere, zum Beispiel lebensbedrohliche, Notfälle eintreffen können und vorrangig behandelt werden müssen. Die Vorgehensweise nennt sich in der Fachsprache Triage und ist vielen aus der Corona-Pandemie ein geläufiger Begriff.
Das Klinikpersonal möchte seinen Patienten ermöglichen, dass sie sich während ihrer Wartezeit frei bewegen können und dass sie zugleich wissen, wann sie an der Reihe sind. Aus diesem Grund wird nun im Rahmen eines achtwöchigen Pilotprojekts ein neues Patientenrufsystem getestet.
Wer einverstanden ist, bekommt bei Eintreffen in der Notaufnahme einen Pager mit einer Reichweite von 250 Metern ausgehändigt, mit dem man den Wartebereich in der Notaufnahme verlassen kann, um etwa einen Kaffee im benachbarten Café am See zu trinken oder, um sich die Beine zu vertreten.
„Unser vorrangiges Ziel ist, die Wartezeiten für die Patienten angenehmer zu gestalten und zu überbrücken, gerade bei den aktuell hohen Temperaturen in den Sommermonaten“, sagt Dr. med. Jens Geiseler, stellv. Ärztlicher Direktor des Klinikums Vest.
Ist der zuständige Arzt empfangsbereit, so wird der Patient auf dem Pager angefunkt. Das Gerät piepst und blinkt in diesem Fall rot. Der Patient begibt sich zurück in die Notaufnahme, denn nun ist er an der Reihe.
„Erfahrungen aus der orthopädischen Ambulanz, in der das Pilotprojekt bereits erfolgreich abgeschlossen wurde, zeigen, dass die Pager die Zufriedenheit unter den Patienten steigern konnten. Eine Verzögerung im Behandlungsablauf konnten wir bisher nicht feststellen“, so Dr. Jens Geiseler.
In der orthopädischen Ambulanz kommen die Pager demnächst dauerhaft zum Einsatz. Auch im Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen soll das System zukünftig etabliert werden.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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