Neues Angebot der LWL-Klinik Herten: Wo Angehörige sich entlasten können

Klinikseelsorger Dr. Andreas Brenneke und Genesungsbegleiterin Hildegard Kofoth laden in ihre gemeinsame offene Angehörigensprechstunde ein.
Foto: LWL/Wäsche
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Die LWL-Klinik Herten für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat ein neues Angebot: Seit  März leiten Klinikseelsorger Dr. Andreas Brenneke und Genesungsbegleiterin Hildegard Kofoth die offene Sprechstunde für Angehörige von Menschen mit einer psychischen Erkrankung.

Künftig sind  an jedem ersten Montag des Monats Angehörige eingeladen, sich im persönlichen Gespräch mit den beiden Mitarbeitenden der Klinik auszutauschen.

Hildegard Kofoth ist seit vielen Jahren EX-In-Genesungsbegleiterin und damit "Expertin durch Erfahrung in der Psychiatrie". "EX-In" steht für die englische Bezeichnung "Experience Involvement", was so viel bedeutet wie: Aus eigenem Erleben und eigener Anschauung Verständnis in die psychiatrische Arbeit dafür einzubringen, wie sich Patientinnen und Patienten fühlen, wie sie sich sehen und was sie wünschen. Als Teil des Angehörigenteams der LWL-Klinik Herten hatte Hildegard Kofoth in den zweimal im Jahr stattfindenden Angehörigenreihen die Erfahrung gemacht, dass die Angehörigen großen Redebedarf haben. "In den Informationsveranstaltungen erhalten die Angehörigen aus erster Hand von Ärzten, Pflegefachkräften und Sozialarbeiterinnen sehr viele wertvolle Informationen zu psychischen Erkrankungen und zu Behandlungsmöglichkeiten. Dabei haben sie auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich auszutauschen", so die Genesungsbegleiterin. "Ich habe hier jedoch immer wieder festgestellt, dass sie für ihre Nöte und Sorgen noch mehr Raum benötigen."

Klinikseelsorger Dr. Andreas Brenneke hat ähnliche Erfahrungen auf seinen Rundgängen und in Gesprächen auf den Stationen gemacht. Gemeinsam entstand die Idee eines niederschwelligen Angebots. "Es geht immer wieder um Fragen rund um die Erkrankung und um Hilfemaßnahmen", berichtet Brenneke. "Wie gehe ich mit dem kranken Angehörigen um? Was kann ich tun? Letztlich möchten wir in unserer gemeinsamen Sprechstunde Entlastungsgespräche anbieten, zuhören und erste Seelen-Hilfe leisten."

Die Sprechstunde ist offen für alle Menschen, unabhängig davon, ob der psychisch erkrankte Angehörige in klinischer Behandlung ist oder nicht. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Treffpunkt ist der Konferenzraum in der Hauptverwaltung.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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