Mehr Aufklärung zum Thromboserisiko bei Antibabypillen
Die Antibabypille wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Sie zählt nach wie vor zu den häufigsten angewendeten Kontrazeptiva in Deutschland. Trotz einer deutlichen Reduktion der Hormondosierung in der Pille in den vergangenen Jahren sind thromboembolische Risiken auch bei Antibabypillen der neuen Generation eine ernstzunehmende Nebenwirkung.
53 Prozent der jungen Frauen in Deutschland zwischen 14 und 19 Jahren nehmen östrogenhaltige orale Kontrazeptiva ein. Je nach Art und Konzentration der Hormonanteile steigt das Risiko venöser Thromboembolien (VTE) etwa um den Faktor 2-8 und während einer Schwangerschaft um den Faktor 6, im Wochenbett um den Faktor 22. Erstmals wurde in der aktuellen S3-Leitlinie zur Hormonellen Empfängnisverhütung ausdrücklich dem Risiko venöser Thromboembolien (VTE) Bedeutung eingeräumt.
Das Aktionsbündnis Thrombose diskutiert deswegen anlässlich des 7. Welt-Thrombose-Tages 2020 Jens Spahn im Live-Stream via StreamedUp!
Risiko Thrombose: 60 Jahre Pille - was sind die Fakten?
13. Oktober 2020, 13.00 Uhr bis 14.30 Uhr
- Dr. Susanne Hampel, Niedergelassene Gynäkologin
- Prof. Dr. Ludwig Kiesel, Direktor Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Uniklinikum Münster
- PD Dr. Mareike Lankeit, Mitherausgeberin der europäischen ESC-Leitlinien zur Lungenembolie
- Dr. Hannelore Rott, Berufsverband der Deutschen Hämostaseologen e. V.
- Prof. Dr. med. Petra Stute Gynäkologin, Leitlinienkoordinatorin der LL Hormonelle Empfängnisverhütung
- Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Wiss. Leiter Aktionsbündnis Thrombose
Prof. Rupert Bauersachs, Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnis Thrombose: "Wir müssen stärker als bisher über Vor- und Nachteile der Antibabypille aufklären - dazu gehört auch die Kenntnis der Thromboserisiken. Denn sie wird heute häufig als Lifestyle-Produkt und weniger als Medikament angesehen, welches auch Nebenwirkungen haben könnte.
Anmeldung: www.streamed-up.com/risiko-thrombose-60-jahre-pille-was-sind-die-fakten
Im Rahmen der Streaming-Session wird dieses Jahr virtuell der Virchow-Preis an den niederländischen Internisten Herrn Dr. Frederikus Klok von der Universität Leiden verliehen. Er erhält die Auszeichnung für seine wissenschaftlichen Verdienste zum Nachweis thromboseauslösender Eigenschaften des Sars-CoV-2 Virus in den Lungen, Beinen, Armen und sogar im Gehirn.
Die Online-Veranstaltung ist offen für alle Interessierten.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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