Marl bezieht jährlich fünf Millionen Kubikmeter Trinkwasser vom Wasserwerk Haltern

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Das von der GELSENWASSER AG betriebene Wasserwerk Haltern wurde bereits 1908 in Betrieb genommen (das Pumpwerksgebäude existiert bis heute auf dem acht Quadratkilometer großen Gelände und wird genutzt) und beschäftigt aktuell rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dazu kommen noch bis zu 25 Auszubildende. „Der Leitstand des Wasserwerks ist im kontinuierlichen 3-Schicht-Betrieb Tag und Nacht besetzt, um die Anlagen der Wassergewinnung, -förderung und -verteilung des Wasserwerks Haltern und anderer Wasserwerke mit einem modernen Prozessleitsystem zu überwachen und die notwenigen Schaltungen durchzuführen“, erklärt Werksleiter Heiko Döring.

ROHRNETZ IST 8200 KILOMETER LANG
20 Kommunen im Ruhrgebiet und im Münsterland, darunter auch die Stadt Marl, werden von Haltern am See aus versorgt. Rund 100 Millionen Kubikmeter Wasser werden so im Jahr abgegeben, fünf Millionen davon gehen nach Marl - 70 Prozent angereichertes Grundwasser, die anderen 30 Prozent sind natürliches Grundwasser.

Übrigens führen durch Marl die mächtigen Leitungen in Richtung Duisburg. 1,20 Meter dicke Rohre stellen die Versorgung für den Norden der Stadt an der Wedau sicher.

Diese sind aber nur ein kleiner Teil des insgesamt rund 8200 Kilometer langen Rohrnetzes der GELSENWASSER AG.

31,5 MILLIONEN KUBIKMETER SPEICHERVOLUMEN
Beeindruckende Zahlen bieten auch die beiden Talsperren in Haltern (Speichervolumen 20,5 Millionen Kubikmeter) und Hullern (11,0 Millionen) sowie die bis zu 200 Meter mächtigen Schichten der Halterner Sande. Diese bieten beste Voraussetzungen für eine Trinkwassergewinnung nach dem Prinzip „So viel Natur wie möglich, so wenig Technik wie nötig“. Denn die Wasseraufbereitung mit findet hier durch Versickerungsbecken statt, einer schlichten Geländeöffnung in die Halterner Sande hinein, die künstliche Betonbecken, wie z. B. an der Ruhr, obsolet macht. Diese naturnahe Aufbereitung sorgt dank des hochwertigen Quarzsandes bereits nach der Untergrundpassage für einwandfreie Trinkwasserqualität, wenn das Wasser dann aus den insgesamt 230 Brunnen gefördert wird. Etwa 10.000 Proben werden im Jahr genommen, um diese Qualität auch permanent zu garantieren.

UNTERSCHIEDLICHE WEGE FÜHREN ZUM WASSERWERK
Dabei wird die Versorgungssicherheit durch unterschiedliche Bausteine gewährleistet. Dazu zählen die Grundwassergewinnung im Bereich des Wasserwerks Haltern sowie der Waldgebiete Haard und Hohe Mark, die Grundwasseranreicherung (indem das in den Talsperren Haltern und Hullern gespeicherte Oberflächenwasser über Versickerungsbecken in tiefe Bodenschichten geleitet wird) und – unter besonderen Umständen – zusätzlich die Überleitung von Wasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal in die Stever und damit in die Talsperren.

ENORME JAHRESKAPAZITÄT
Insgesamt 16 Kreiselpumpen (vertikal 13 einstufige und horizontal 3 zweistufige) mit elektrischem Antrieb fördern das Trinkwasser in einer Menge von durchschnittlich 12.000 Kubikmeter in der Stunde ins Rohrleitungsnetz in Richtung Verbraucher. Die Jahreskapazität des Wasserwerks beträgt gemäß Wasserrecht 129 Millionen Kubikmeter.

WASSERMANGEL KENNT MAN IN HALTERN BISHER NICHT
Und auch im Falle eines Stromausfalls muss niemand besorgt sein, nicht mehr genügend Wasser beziehen können. Denn dann übernehmen drei Dieselmotor-Generatoren die Versorgung mit elektrischer Energie, sodass der Energiebedarf des Wasserwerks jederzeit gedeckt ist. Und Heiko Döring versichert: „Wassermangel kennen wir hier in Haltern im Gegensatz zu anderen Regionen bislang nicht.“

Fotos,  GELSENWASSER

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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