Lust auf Obstsalat? - aber bitte ohne Verpackungsärger!
Unnötig, aufwändig, überflüssig - solche Verpackungen sind für Verbraucher ein Ärgernis, denn sie suggerieren mehr Inhalt und füllen die Abfalltonnen. Rund 120 Beispiele von Ärger-Verpackungen reichten Verbraucher bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW und online ein. Auch die Marler waren hier beteiligt. Die Verbraucherschützer nahmen sich häufig genannte und besonders umfangreich verpackte Produkte vor und forderten von den Herstellern einen Kommentar dazu an.
Zur Europäischen Woche zur Abfallvermeidung veröffentlicht die Verbraucherzentrale die Ergebnisse und sagt, wie Verbraucher Verpackungsärger vermeiden können. Besonders häufig gaben Verbraucher Süßigkeiten in
Geschenkverpackungen als Ärgernis an. Es zeigte sich nach dem Öffnen: Hier ist mehr Schein als Sein. Auch Obst und Gemüse in Folienverpackungen waren häufig unter den genannten Produkten. Besonders bei Früchten, die von Natur aus eine robuste Schale haben, Bananen, Äpfel, Gurken oder auch Ingwer, fragten sich viele
Verbraucher, wozu diese zusätzlich verpackt werden müssen.
Beachtlich waren die Abfallmengen bei Beispielen für den Einkauf im Versandhandel und Drogerieartikel in doppelter Verpackung waren eine weiterer Anlass für Verpackungsärger.
Umweltberaterin Katharina Feldkamp aus der Beratungsstelle im Marler Stern rät möglichst unverpackte Produkte zu nutzen. Als Beispiel kaufte Sie alle Zutaten für einen Obstsalat ein: Äpfel, Birnen, Bananen, Zitronen und als Topping einige Walnüsse. Im selben Supermarkt konnte Sie die Lebensmittel einzeln und ohne Verpackung kaufen, aber auch alles verpackt. "Unverpackte Lebensmittel haben, neben der fehlenden Verpackung, auch einen weiteren Nutzen. Verbraucher
können genau die benötigte Menge kaufen, wodurch mögliche Lebensmittel-verschwendung vorgebeugt wird.", so Katharina Feldkamp.
Der Obstsalat ist lecker, sowohl aus dem unverpacktem, als auch aus dem verpackten Obst. Aber, wenn der Müllberg direkt neben dem Nachtischschälchen auf dem Esstisch steht, isst sich der unverpackte Obstsalat doch besser. Auch Umweltberaterin Feldkamp kennt den Verpackungsärger. "Ich persönlich habe mich lange sehr über die riesigen Verpackungsberge, die besonders schnell dann anfallen, wenn man gerne Bio-Obst und -Gemüse einkauft, geärgert. Jetzt kaufe ich das lieber auf dem Markt oder im Biosupermarkt, wo ich unverpackte Produkte bekomme."
Politik, Hersteller und Händler sind aufgerufen, die Menge an Verpackungsmüll zu verringern. Einen kleinen Erfolg kann die Verbraucherzentrale nach ihrer Aktion bereits vermelden: Fünf Anbieter haben nach Anfrage der Verbraucherzentrale die Verpackung des beanstandeten Produktes reduziert. Für vier weitere Ärger-
Verpackungen wird dies derzeit geprüft.
Mehr Informationen rund um den Verpackungsärger und die Stellungnahmen der Hersteller als Handreichung in Ihrer Beratungsstelle im Marler Stern oder unter:
www.verbraucherzentrale.nrw/verpackungsaerger
Anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung stellt Umweltberaterin Katharina Feldkamp täglich die größten Verpackungsärger von Verbrauchern in der Beratungsstelle im Marler Stern aus und zeigt verpackungsarme Alternativen auf.
Autor:Reint Jan Vos aus Marl |
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