Junge Patient:innen der LWL-Klinik Marl-Sinsen basteln bunte Gefäße für ihre Gedanken und Gefühle

Bei der Arbeit an der Mutbox erfahren die Patient:innen der LWL-Klinik Marl-Sinsen viel über ihre eigenen Gedanken und Gefühle.
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Eine ganz besondere Box, eine "Mutbox", basteln junge Patient:innen der Stationen 3C, 3D und 2A gemeinsam mit Sepür Nersesyan im Rahmen der Ergotherapie in der Klinik Marl-Sinsen für Kinder und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). In diese liebevoll gestalteten Holzkisten legen die Jungen und Mädchen kleine Hilfsmittel hinein, die ihnen in schwierigen Situationen Halt geben oder sie auch ermuntern, mutig zu sein.

Die Bestätigung für ihre erfolgreichen Bemühungen erhalten Sie unter anderem durch kleine Urkunden, die sie in der Ergotherapie zum Beispiel durch die Teilnahme an Therapiestunden, zur Arbeit mit Specksteinen oder der Laubsäge erhalten. So füllt sich die Box im Laufe ihres Aufenthalts in der Marler LWL-Kinder- und Jugendpsychiatrie immer weiter mit sichtbaren Meilensteinen auf dem Weg zu ihrer Genesung.

Lina (Name geändert) ist hier, weil sie depressiv ist. Die Achtjährige nimmt zu Hause oft die Rolle ihrer Mutter ein und versorgt ihre Geschwister, weil die Mutter es nicht kann. Nach dem Klinikaufenthalt steht für das Mädchen ein Umzug in eine Wohngruppe an. Für den braucht sie viel Mut. Deswegen steht auf ihrer Box "Ich schaffe es" und "Hoffnung". In ihrer Box findet sich auch ein kleines Büchlein, um Gedanken und Gefühle festzuhalten. "Da werde ich jeden Tag reinschreiben" hat sich die junge Patientin vorgenommen.

Manchen Patient:innen wie dem 16-jährigen Jonas fehlen erst einmal die Worte, andere malen ihre Boxen schwarz an, eben, weil die Stimmung gerade so ist. Das ist aber auch ok. "Bei der Arbeit an der Mutbox und im Laufe ihrer Befüllung mit kleinen Urkunden, Notizen, Gefühlskarten usw. erfahren die Patient:innen viel über ihre eigenen Ressourcen", erklärt Sepür Nersesyan. Das sei eine wertvolle Erfahrung, die bei der Bewältigung neuer Herausforderungen helfe, so die Ergotherapeutin. Selbst die "coolsten" Jungs treten ihre Heimreise am Ende der Therapie häufig mit einer Mutbox unter dem Arm an.

Für die Jugendlichen der Station 2A heißt die Box nicht Mut-, sondern Skills-Box und enthält zum Beispiel scharfe Bonbons, um sich in angespannten Situationen abzulenken. Egal ob Mut- oder Skills-Box - so ein besonderes Holzkästchen macht offensichtlich Sinn.

Bei der Arbeit an der Mutbox erfahren die Patient:innen der LWL-Klinik Marl-Sinsen viel über ihre eigenen Gedanken und Gefühle.
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Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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