Im Konferenzraum gilt jetzt: Mund halten, Körper sprechen lassen
Es gibt viele Arten, wie man im Chemiepark ins Schwitzen kommt. Aber im Besprechungszimmer im Gebäude 139 stehen gleich zwei völlig unterschiedliche Varianten zur Wahl.
Eine davon gehört in diesem Raum zum Standart: Klar, bei anstrengenden und langwierigen Konferenzen steht so manchem schnell das Wasser auf der Stirn. Doch es gibt dort ein anderes schweißtreibendes Phänomen: Immer wieder mittwochs versammeln sich hier um Punkt 13.15 Uhr Mitarbeiter, die nach Anleitung gemeinsam in die Knie gehen - freiwillig, versteht sich. Und das nicht vor ihren Chefs. Denn hier geht‘s um reinen Körpereinsatz für die Gesundheit. „Mobile Fitness im Betrieb“, die gibt‘s im Gebäude 139 frei Haus.
Innerhalb von 15 langen Minuten aktivieren die Pausen-Sportler verschiedene Muskelgruppen (einige, von denen manch’ einer gar nicht wusste, dass sie existieren), nehmen wohlklingende Positionen wie den Schmetterling ein, können aber auch die Vogelscheuche perfekt mimen. Immer dabei: ein blaues Latexband, das hilft, Spannung aufzubauen und zu halten.
Rückenschmerzen gelten als Volkskrankheit Nummer eins. Monotone physische Arbeitsanforderungen, steigender psychischer Druck am Arbeitsplatz und die demografische Entwicklung verschärfen das Problem. „Ein gezieltes Rückentraining kann Beschwerden vorbeugen oder sie gegebenenfalls beseitigen. ‘Entzücken mit schmerzfreiem Rücken’ ist deshalb auch die Devise von Mobile Fitness im Betrieb, unserem neuen Gesundheitsangebot“, berichtet Dr. Peter Vogt von der Infracor Arbeitsmedizin.
An zwölf Tagen kommt einmal pro Woche ein Trainer in einen Besprechungs- oder Aufenthaltsraum in den Betrieb. Unter Anleitung werden in Gruppen mit maximal 16 Teilnehmern Ausgleichsgymnastik und Übungen zur Kräftigung und Dehnung der Skelettmuskulatur, Stabilisierung der Wirbelsäule, Mobilisation, Entspannung und Förderung der Koordination durchgeführt. „Wichtig ist, dass die Teilnehmer mit Spaß bei der Sache sind. Ein positiver Nebeneffekt der Übungen ist nämlich auch, dass sie in dieser Viertelstunde einfach mal abschalten und an sich denken“, findet Coach Elke Wachsmuth.
„Normalerweise gehe ich joggen, da werden jedoch die Muskelgruppen im Schulterbereich nicht so stark aktiviert. Da ist es eine prima Gelegenheit, 15 Minuten der Mittagspause zu nutzen, um sich richtig locker zu machen“, so Carsten Buttler und Sabine Schmidt meint: „In der Gruppe macht es mehr Spaß. Die Übungen kann man darüber hinaus auch sehr leicht zuhause machen. Man muss es ja nicht bei dem einem Mal in der Woche belassen.“
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.