Glatte Plastikkorken gehören nicht zur Naturkork-Sammlung
Eine durchweg gute Sache ist die Korkensammlung in Marl. Seit vielen Jahren schon organisiert der Zentrale Betriebshof der Stadt Marl (ZBH) das Einsammeln dieses Rohstoffs. Mit dabei sind Betriebe, Verwaltungen und Schulen. Sie alle helfen, den Rohstoff Naturkork wiederzuverwerten, die Korkeichen zu schonen und darüber hinaus Arbeitsplätze in einer Behindertenwerkstatt zu sichern.
Korkensammeln sichert Arbeitsplätze
Aber nicht nur in Marl werden fleißig Flaschenkorken gesammelt. Auch die Bürger in den anderen Städten des Kreises Recklinghausen sammeln mit. Sind genug Korken zusammen gekommen, werden diese zum Epilepsiezentrum Kork in den gleichnamigen Ort Kork transportiert. Hier werden die Korken von behinderten Menschen zu hochwertigem Dämmmaterial für den Hausbau weiterverarbeitet.
Neben der sozialen Komponente durch die Beschäftigung behinderter Menschen hat die Wiederverwertung von Flaschenkorken auch einen ökologischen Aspekt. Korken und andere Korkprodukte werden aus der Rinde der im Mittelmeerraum wachsenden Korkeichen hergestellt. Die wirtschaftlich nutzbaren Korkeichen wachsen im westlichen Mittelmeerraum. Von der Neupflanzung bis zur ersten Ernte vergehen 25 Jahre. Danach ist ein Abschälen der Rinde nur noch alle sieben bis zehn Jahre möglich - wenn man den Baum nicht schädigen will.
Die Nachfrage nach Kork ist in den letzten Jahren aufgrund seiner guten Eigenschaft als natürlicher Baustoff stark gestiegen, so dass die Korkeichen in immer kürzeren Abständen geschält und die Rinde geerntet wird. Dies hat die Folge einer drohenden Übernutzung der Korkeichkulturen, die einen besonderen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten bieten.
Wohin mit den Kunststoffkorken?
Aufgrund der großen Nachfrage nach Kork tauchen neuerdings immer mehr Flaschenkorken auf, die nicht aus Kork, sondern aus Kunststoff hergestellt sind. Sie sehen den echten Korken auf dem ersten Blick täuschend ähnlich. Landen diese Kunststoffkorken in der Korksammlung, müssen sie kostenaufwändig und mühsam aussortiert werden. Peter Hofmann, Abfallberater des ZBH, bittet daher alle Marler: „Geben Sie keine Kunststoffkorken in die Korkensammlung. Diese Art von Flaschenverschluss zählt zur Verkaufsverpackung und kann über die gelbe Tonne und den gelben Sack entsorgt werden.“
Wie erkennt man einen Korken aus Kunststoff?
Die echten Korken sind meist etwas dunkler in der Farbe. Man kann von allen Seiten das typische Korkmuster erkennen. Außerdem haben sie eine eher raue Oberfläche, die teilweise mit Riefen oder kleinen Löchern bedeckt ist. Die Oberfläche der modernen Kunststoffkorken hingegen fühlt sich glatt und leicht wachsig an. An den Enden sieht man den Unterschied am besten. Der Innenkern zeigt eine sehr homogene, gleichmäßige feinkörnige Zellstruktur. Die Farbe ist sehr gleichmäßig, das typische Korkmuster fehlt völlig, ebenso die korktypischen Riefen und Dellen im Material.
Die Sammelstellen in Marl sind:
Zentraler Betriebshof - Zechenstraße 20
Rathaus (Pforte) - Creiler Platz 1
i-Punkt - Marler Stern
Stadtteilbüro Hamm - Ernst-Reuter-Haus, Sperberweg 3
Verbraucherzentrale - Marler Stern
werkstatt brassert - Haard-/Zechenstraße 13
Trink & Spare - Dümmerweg 207
Verkaufsshop Hüls - Service Lipper Weg
Weinhof Marl - Imenkampstraße 7
Der ZBH hat zu diesem Thema das Umweltinfo 15 herausgegeben, das an den Sammelstellen ausliegt.
Noch Fragen? - Die Abfallberatung des ZBHs hat die Antworten! Telefon 99-54 23, E-Mail Peter.Hofmann@marl.de
Autor:Peter Hofmann aus Marl |
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