Explosionsgefahr
Getrocknete Pikrinsäure an der Umladestelle abgegeben
Montagnachmittag (11.03.2019) kam es auf dem Beckbruchweg in Recklinghausen auf dem Gelände der städtischen Umladestelle zu einem Feuerwehreinsatz. Ein Mann hatte gegen 16.42 Uhr am so genannten "Umweltbrummi" ein Plastikbehältnis abgegeben. Ein Mitarbeiter der Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) identifizierte den Stoff als mutmaßich getrocknete Pikrinsäure.
Die Feuerwehr wurde alarmiert und rückte mit dem Löschzug der Feuer- und Rettungswache aus. Nach einer ersten Erkundung wurde der Stoff als kristallisierte Pikrinsäure (250 ml) bestätigt identifiziert und die unmittelbar benachbarten Räume abgesperrt. Zur weiteren Klärung der Lage wurde sowohl über das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie (TUIS) Kontakt mit Fachberatern von Werkfeuerwehren aufgenommen als auch der Kontakt zur Polizei gesucht. Zudem kontaktierte die Polizei speziell geschulte Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) NRW aus Düsseldorf. Das Ordnungsamt der Stadt Recklinghausen fand sich ebenfalls an der Einsatzstelle ein.
Die Maßnahmen der Feuerwehr beschränkten sich auf die Absicherung der Situation.
Da das Gefäß sicher und ungefährdet steht, wurde es nicht zu einem anderen Ort transportiert und nicht bewegt. Ein privates Entsorgungsunternehmen wird sich in der nächsten Zeit um eine fachgerechte Entsorgung sorgen. Inwieweit die städtische Umladestelle während der Lagerzeit des Gefäßes vor Ort geöffnet werden kann, steht noch nicht fest und entscheidet sich am morgigen Vormittag.
Der Einsatz der Feuerwehr wurde um 18.50 Uhr vorerst beendet.
Pikrinsäure ist explosionsgefährlich
Pikrinsäure ist eine Chemikalie, welche unter anderem auch in Apotheken zum Einsatz kommt sowie früher ein Geschossfüllmittel, u.a. in Granaten, war. Im getrockneten, kristallisierten Zustand ist Pikrinsäure explosionsgefährlich und kann bei mechanischer als auch thermischer Belastung unter Umständen detonieren.
Die Feuerwehr Recklinghausen war mit 15 Einsatzkräften der hauptamtlichen Wache im Einsatz.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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