Friedhof in Marl-Hamm erhält ein alevitisches Grabfeld

Auf dem Friedhof in Marl-Hamm hat der Zentrale Betriebshof der Stadt Marl (ZBH) ein alevitisches Grabfeld neu errichtet. Mit dem Angebot ermöglicht die Stadt Marl, dass jetzt auch verstorbene Angehörige von Aleviten in Marl nach ihren Glaubensvorgaben beigesetzt werden können, wenn eine Überführung in andere Länder nicht möglich ist oder nicht gewünscht wird. Foto: Stadt Marl / ZBH
  • Auf dem Friedhof in Marl-Hamm hat der Zentrale Betriebshof der Stadt Marl (ZBH) ein alevitisches Grabfeld neu errichtet. Mit dem Angebot ermöglicht die Stadt Marl, dass jetzt auch verstorbene Angehörige von Aleviten in Marl nach ihren Glaubensvorgaben beigesetzt werden können, wenn eine Überführung in andere Länder nicht möglich ist oder nicht gewünscht wird. Foto: Stadt Marl / ZBH
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Seit zwanzig Jahren gibt es bereits ein muslimisches Grabfeld auf dem Friedhof in Marl-Hamm. In diesem Jahr ist ein alevitisches Grabfeld hinzugekommen.

In Marl entstand eines der ersten islamischen Grabfelder

Als im Jahr 2000 das muslimische Grabfeld auf dem Friedhof in Marl-Hamm errichtet wurde, gehörte Marl zu den ersten Gemeinden im Kreis, die eine Bestattungsmöglichkeit für Muslime in Deutschland einrichteten. Seitdem hat sich das Grabfeld mehr und mehr entwickelt. So wurde Anfang dieses Jahres ein Brunnen aufgestellt, den eine Privatperson gestiftet hat. In den nächsten Monaten wird der Zentrale Betriebshof (ZBH) der Stadt Marl, der für alle sieben städtischen Friedhöfe zuständig ist, das Grabfeld mit Pflanzungen und einer neuen Wegeführung aufwerten.

Gräber nach Mekka ausgerichtet

Charakteristisch für die muslimische Bestattung ist, dass die Beisetzung in reiner Erde stattfindet, das Grabfeld nach Mekka ausgerichtet ist und es gibt später keine weitere Belegung an gleicher Grabstätte. Auf dem muslimischen Grabfeld können ein- bis mehrstellige Familiengräber für die Dauer von 30 Jahren erworben werden. Nach Ablauf dieser Ruhezeit besteht die Möglichkeit der Verlängerung.

Alevitisches Grabfeld mit charakteristischen Elementen

Seit Beginn dieses Jahres ist auf dem Friedhof in Hamm auch ein alevitisches Grabfeld eingerichtet worden, das der ZBH geplant und erstellt hat. Aufgrund der Witterung in den letzten Wochen mussten die noch ausstehenden Pflanzarbeiten in die Zeit nach Ostern verschoben werden. Nach Auskunft des ZBH stehen insgesamt 32 ein- bis mehrstellige Gräber zur Verfügung, die als Familiengräber erworben werden können. Die Nutzungsrechte werden für 30 Jahre vergeben und können nach Ablauf dieser Zeit auch verlängert werden.

Architektur und Ausrichtung des neuen Grabfelds

Die Besonderheit des alevitischen Grabfeldes liegt in der speziellen Architektur und Lage. Das Grabfeld wurde zur mittleren Sonnenaufgangsrichtung ausgerichtet. In seine Gestaltung sind u.a. Grundelemente des alevitischen Glaubens und die Beziehung zwischen Mensch und Natur symbolisiert eingeflossen. Eine aufwendige Bepflanzung wird die Elemente Luft, Wasser, Feuer und Erde wiederspiegeln.

Bestattungen zurzeit nur im kleinen Kreis

Die Stadt Marl hält damit ein Angebot vor, dass verstorbene Angehörige von Muslimen und Aleviten in Marl nach ihren Glaubensvorgaben beigesetzt werden können, wenn eine Überführung in andere Länder nicht möglich ist oder nicht gewünscht wird. Wie für alle Bestattungen, die zurzeit ausgerichtet werden, gilt auch für islamische und alevitische Trauerfeiern, dass die Beisetzungen nur im engsten Familienkreis stattfinden können. Auskünfte zu den Bestattungen erteilt die Friedhofsverwaltung des ZBH unter den Rufnummern 99 54 03 und 99 54 04.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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