Ernst-Lossa-Haus zeigt Film über Namensgeber

Ernst Lossa ist der Namenspatron stationärer Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Anlässlich der Verfilmung seines kurzen Lebens während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft lädt das Ernst-Lossa-Haus Haltern Interessierte zu einer Vorführung des Films "Nebel im August" in das Alte Rathaus ein.

Am 27.04.2017 und am 23.05.2017, jeweils um 20:00 Uhr, können interessierte Gäste im Saal des alten Rathauses am Markt 1 in Haltern am See bei freiem Eintritt den Film sehen. Die Veranstaltung wird durch einen Büchertisch der Buchhandlung Kortenkamp abgerundet.

Geboren 1929 in Augsburg, gehörte Ernst Lossa den Jenischen an. Die dem fahrenden Volk zugehörige Bevölkerungsgruppe wurde von den Nationalsozialisten als "Zigeuner" bezeichnet und verfolgt. Als Halbwaise ohne festen Wohnsitz durchläuft das Kind eine Odyssee durch verschiedene Kinderheime und Erziehungsanstalten, bis er schließlich im Mai 1943 in ein ehemaliges Benediktinerkloster und spätere Heilanstalt Irsee in der Nähe von Kaufbeuren gelangt. Im August 1944 wurde der erst fünfzehnjährige Ernst Lossa durch eine Giftspritze ermordet. Als Todesursache wurde offiziell Bronchopneumonie angegeben.

Die Biografie des Jungen wurde von Regisseur Kai Wessel filmisch umgesetzt und überzeugt durch bewusst unspektakuläre Bilder und die eindringliche Wirkung seiner Sprache. Ein Drama, das kein pädagogisches Pathos braucht. "Die Perversität des Systems Euthanasie erschließt sich ohne Erklärung."

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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