Erdmännchen-Projekt des Marler Jugendamtes

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Als echte Erfolgsgeschichte kristallisiert sich das Erdmännchen-Projekt des Marler Jugendamtes und der Partnerin AWO heraus. Gefördert mit kommunalen Mitteln, Mitteln des Landes und der Bildungsinitiative RuhrFutur findet für insgesamt 20 Kinder im Vorschulalter an der August-Döhr- und der Pestalozzischule Sprachförderung statt.

Großes Gewicht hat zudem die kulturelle und soziale Integration. Denn trotz eines Anspruches auf einen Kita-Platz werden viele Kinder nicht für eine Kita angemeldet, bekommen keinen Kitaplatz oder migrieren erst im letzten Vorschuljahr nach Marl.

Elf Auszubildende im PIA-Programm

Auch beim Thema Ausbildung geht die Stadt mit ihren neun Einrichtungen voran und hat aufgerüstet, um dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen. Elf Auszubildende werden im PIA-Programm (Praxisorientierte Ausbildung) im Bereich Erzieher auf den Beruf vorbereitet. Das ist auch wichtig. Denn die Zahl der Kinder in Marl nimm seit Jahren zu. „Wir erhöhen zwar regelmäßig die Zahl unserer Plätze durch Neubauten. Dennoch reichen diese nicht aus, um den gesamten Bedarf zu decken“, erklärt Jugendamtsleiter Andreas Wesche.

145 neu geschaffene Plätze in 2022

Allein im Jahr 2022 konnten 145 neu geschaffene Plätze in Betrieb gehen, weitere 75 folgen voraussichtlich im ersten Quartal 2023, in den vergangenen zehn Jahren damit fast 750. Doch selbst dieser Kraftakt war nicht ausreichend. Aktuell haben gut 150 U-3- und gut 190 Ü-3-Kinder noch keinen Platz. „Diese Zahlen unterliegen aber einer ständigen Dynamik“, weiß Saskia Crosberger von der Jugendhilfeplanung. Aktuell sind weitere drei Kitas im Bau, zwei geplant, aber noch nicht im Bau. Und natürlich werden weitere potenzielle städtische Flächen vom Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung geprüft.

Zahl der Kinder ist um 1000 gestiegen

Denn entgegen vieler Prognosen ist seit 2013 die Kinderzahl im Altersbereich der Kinder vor Schuleintritt stetig angewachsen – insgesamt um mehr als 1000 Kinder. Ohne diese überraschende Entwicklung - bedingt auch durch die Wanderungsbewegungen - wäre der 2012/13 bestehende Fehlbedarf an Plätzen heute gedeckt. Doch zum einen war und ist beispielsweise nicht klar, ob ukrainische Kinder und Geflüchtete länger in Marl bleiben oder in ihre Heimat zurückkehren wollen. „Zudem werden Familien heute wieder größer, weil Eltern beispielsweise um die besser gewordene Betreuung in den Kitas und bei Tagesvätern sowie -müttern wissen und der Bedarf an früher Betreuung weiter wächst“, so Crosberger.

Corona-Krise

, Lieferengpässe, Fachkräftemangel – all das geht nicht am Jugendamt und dessen Aufgaben spurlos vorbei.  Hinzu kommen darüber hinaus immer mal wieder Einbrüche oder Vandalismus, deren Folgen für Verzögerungen sorgen. Aktuell war dies an der Wiener Straße der Fall. Dort nach einem Wasserschaden das Gebäude getrocknet werden – das wirft den Zeitplan gehörig durcheinander, von der mentalen Belastung für die betroffenen Eltern ganz abgesehen.

Marler Kita-Navigator hilft Eltern

Knapp 3100 Plätze gibt es in den 50 Kindertagestätten in Marl. Hinzu kommen etwas mehr als 155 Tagespflegeplätze. Die Anmeldungen für den kommenden Sommer laufen bereits. Am 16. Januar wird sich entscheiden, wer in welcher Kita einen Platz zugesprochen bekommt, nachdem Eltern ihre Wünsche und Anmeldungen über den Marler Kita-Navigator registriert haben. Denn in der Nacht davor wertet der Kita-Navigator vollautomatisch die Präferenzen der Eltern und der Kitas aus.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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