Der Marler René Schäpers fährt die Zukunft auf vier Rädern
Elektro-Autos in Marl noch Mangelware - aber Planungen für weitere E-Tankstellen laufen
"Viele haben das Potenzial der Elektromobilität einfach noch nicht erkannt", ist sich René Schäpers sicher. Entgegen der allgemeinen Zurückhaltung (der Stadtspiegel berichtete vergangene Woche) hat sich der Marler bewusst für ein E-Auto entschieden. Als erstes Fahrzeug direkt nach Erwerb seines Führerscheins.
Während E-Bikes schon ganz selbstverständlich zum Stadtbild gehören, wollen bisher nur wenige Autofahrer auf den Verbrennungsmotor verzichten. Dabei sind die Stromer nicht nur ein Beitrag zu umweltfreundlicher Mobilität, sondern mit durchschnittlich 200 bis 300 Kilometern Reichweite und bezahlbaren Angeboten - vor allem im Leasingbereich - durchaus alltagstauglich geworden.
Die Stadt besitzt bislang nur einen E-Dienstwagen
Die Stadt Marl selbst hat bisher trotzdem nur einen E-Dienstwagen im Einsatz. "Er wird genutzt vom Grünflächenamt unseres Zentralen Betriebshofs", so Pressesprecher Rainer Kohl. Aber: Noch in diesem Jahr kommen zwei Kleintransporter mit Kippfunktion hinzu. Sie sollen im Bereich der Straßenreinigung und des Friedhofes eingesetzt werden. "Grundsätzlich wird bei Neuanschaffungen immer auch die Möglichkeit des Einsatzes von E-Mobilität geprüft", so Kohl über die Zukunftsaussichten.
Obwohl die Installation sogenannter Wallboxen, also der Auto-Steckdose für zu Hause, gefördert werden: Wer über den Umstieg auf Strom nachdenkt, ist in der Regel auch von der öffentlichen Infrastruktur abhängig. Und hier hat Marl noch Nachholbedarf: Aktuell gibt es zugängliche Ladesäulen an der Rathenaustraße, an der Volksbank an der Victoriastraße und bei VW an der Carl-Duisberg-Straße. Nach städtischen Informationen wird eine vierte Station zurzeit von innogy in Höhe von St. Josef an der Bergstraße vorbereitet. Weitere Ladestationen sollen laut Planungen an zentralen Orten wie zum Beispiel dem Marler Stern entstehen.
Einmal voll tanken für einen Euro
Weil die Zahl der Elektrofahrzeuge noch übersichtlich ist, haben Fahrer wie René Schäpers bisher noch wenig Probleme mit der Betankung. "Brenzlig werden kann es eigentlich nur, wenn Benziner oder Diesel die speziell ausgewiesenen Ladeplätze blockieren", ärgert er sich manchmal über fehlende Rücksichtnahme. Ein Umdenken in den Köpfen habe noch nicht stattgefunden. Weniger Probleme machen ihm dagegen die langen Ladezeiten: Während der Betankung erledigt er bequem seine Besorgungen in der Stadt. Drei Stunden später ist sein Renault Zoe voll betankt. Für gerade einmal einen Euro.
Sara Drees
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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