Eine Familie zum Wachsen
Die kleine Mandy* tobt vergnügt durch das Bällchenbad, ihre Augen strahlen. Das ist Mädchen ist vier Jahre alt und dass sie einmal so unbeschwert toben würde, wurde ihr nicht in die Wiege gelegt. Denn hinter dem Kind liegen traurige Jahre. Zeiten mit Erfahrungen von Gewalt und Vernachlässigung, doch nun hat die kleine eine „neue Familie“.
„Mandy hat ein ganz besonderes Bedürfnis nach Zuwendung und Nähe“, erzählt Brigitte Herbert*. Die 33-Jährige bietet dem kleinen Mädchen ein neues schönes Zuhause in einer „Westfälischen Pflegefamilie“. Was ist denn das?
„Das Model ‚Westfälische Pflegefamilie’, abgekürzt WPF, steht für eine besondere Form der Vollzeitpflege“, erklärt Dorothea Heinze vom Diakonischen Werk. „Besonders entwicklungsbeeinträchtigen oder behinderten Kindern und Jugendlichen bieten die „Westfälischen Pflegefamilien“ die Möglichkeit, in einem familiären Rahmen zu leben und zu wachsen“, fügt sie hinzu.
Im Vordergrund steht ganz eindeutig das Kind und für jeden Schützling sucht die Diakonie individuell nach einer Familie. Derzeit brauchen rund 40 Kinder ein neues Zuhause. „Der Vermittlungsbedarf ist groß“, sagt Dorothea Heinze.
Paare oder Einzelpersonen, die sich vorstellen können, ein Kind aufzunehmen, werden von Anfang an beraten und betreut. „Der Alltag mit einem Pflegekind ist eine ganz bewusste Entscheidung“, weis die Fachfrau aus Erfahrung, „wir lassen die Paare nicht alleine und setzten auf Beratung und regelmäßigen Kontakt. Die Eltern können uns immer per Telefon erreichen.“
Für eine „Westfälische Pflegefamilie“ eigenen sich Paare, gleichgeschlechtliche Paare oder auch Einzelpersonen. „Vom Vorteil sind eine pädagogische Ausbildung oder eine besondere Eignung“, sagt Dorothea Heinze. Wer ein Kind aufnimmt, sollte sich ganz auf den kleinen Menschen einlassen und ihm einen heilsamen Rahmen zum Aufwachsen geben. „Deshalb muss die Chemie zwischen Kind und Erwachsenen stimmen.“
* Name geändert
Wer sich vorstellen kann, ein entwicklungsbeeinträchtiges oder behindertes Kind aufzunehmen, kann sich auch telefonisch per Email bei Dorothea Heinze melden: Tel. 02361 608633, d.heinze@diakonie-kreis-re.de
Autor:Bianca Munker aus Marl |
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