Aus dem Verkehrsunfallbericht 2013 für den Kreis Recklinghausen
Mit dem Verkehrsunfallbericht für das Jahr 2013 geben Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeidirektor Rolf Engler, einen Einblick in die Entwicklung der Verkehrsunfälle.
Bei fast einem Drittel der tödlichen Verkehrsunfälle hat zu hohe Geschwindigkeit eine Rolle gespielt. Wo der Bremsweg bei einer Ausgangsgeschwindigkeit von 50 km/h endet, ist ein Fahrzeug bei einer Ausgangsgeschwindigkeit von 60 km/h noch etwa 40 km/h schnell. Schon bei geringen Geschwindigkeitsüberschreitungen können die Folgen fatal sein, durch Raserei wird überhöhte Geschwindigkeit besonders gefährlich. Insbesondere für ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer kann das tödlich enden. Die Polizei Recklinghausen wird deshalb auch weiterhin neben angekündigten die nicht angekündigten Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Rolf Engler dazu: "Unser Ziel ist es, aus Rasern "Eintagsflieger" zu machen und so die Sicherheit auf unseren Straßen zu erhöhen!" Er fügt hinzu: "Der Blitzmarathon ist mittlerweile etabliert und akzeptiert. In vielen Köpfen ist durch den Blitzmarathon bereits angekommen, dass zu schnelles Fahren kostet: Nerven, mehr Benzin, den Führerschein und im schlimmsten Fall auch Menschenleben."
Junge Fahrer sind bei den Alkoholunfällen überrepräsentiert und verunglücken häufiger
Gemessen am Anteil der Bevölkerung fallen junge Fahrer häufiger mit Alkohol am Steuer bei Unfällen auf als die anderen Altersgruppen. Die Anzahl der Unfälle unter Alkoholeinwirkung haben zwar in der Masse abgenommen (-4,8 Prozent), allerdings werden die schwerwiegenden Folgen häufiger. Bei zwei Unfällen mit Todesfolge hatte der Fahrer Alkohol getrunken. Die Unfälle mit Schwerverletzten und alkoholisierten Fahrern stiegen um fast 40 Prozent. Zurhausen dazu: "Wer als Fahrer in solche Unfälle verwickelt ist, riskiert nicht nur Leben und Gesundheit von sich selbst und anderen, sondern kann damit auch Lebenspläne zerstören. Neben der emotionalen Last, durch Alkohol einen Unfall verursacht zu haben, drohen nicht selten Spätfolgen wie der Verlust des Arbeitsplatzes, wenn die Fahrerlaubnis entzogen wird."
Auch bei Unfällen, bei denen Alkohol keine Rolle spielt, sind Jugendliche und junge Erwachsene häufiger verunglückt. Das Risiko in diesen Altersklassen war ungefähr 90 Prozent höher als der Durchschnitt.
Um insbesondere Fahranfänger mit den Risiken von Alkohol, überhöhter Geschwindigkeit und Selbstüberschätzung zu konfrontieren, führen Polizisten, Feuerwehrleute, Notfallseelsorger und Notärzte die Veranstaltung "Crash Kurs NRW" auch im Zuständigkeitsbereich des PP Recklinghausen weiter fort. Mit emotionalen Bildern, realen Erlebnissen und eindringlicher Musik haben die Akteure mittlerweile schon über 10.000 Schülerinnen und Schüler erreicht.
Das Resümee der Polizeipräsidentin zum Verkehrsbericht 2013: "Die sinkenden Zahlen der Verkehrsunfälle sind natürlich erfreulich und ein Zeichen, dass wir mit unseren Konzepten auf dem richtigen Weg sind. Doch auch wenn die Zahlen sich positiv entwickelt haben, verbergen sich dahinter Schicksale. Und weil jedes Unfallopfer eines zu viel ist, fordern und fördern wir weiterhin Rücksicht im Straßenverkehr und ahnden jedes Fehlverhalten konsequent."
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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