Argumentationstraining gegen Stammtischparolen in der Marler insel-VHS
Als zu Beginn des Jahres ein ehemaliges Vereinsheim, das als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden sollte, brannte, hatten viele Marler Bürgerinnen und Bürger das Bedürfnis, sich gegen Fremdenfeindlichkeit zu positionieren und engagieren. Gemeinsam schieben die Vertreterinnen und Vertreter der Marler Ratsfraktionen, die Besucherinnen und Besucher sowie die insel-VHS mit dieser Veranstaltung die Aktivtäten zur Förderung des friedlichen Miteinanders in Marl an.
Belehrungen verfehlen beim Thema „Fremdenfeindlichkeit“ weitgehend ihre Wirkung: Die um „die es geht“ kommen eh nicht und diejenigen, die sich eh im Alltag engagieren wollen wirkungsvolle Verhaltensweisen lernen. Die Erforschung von Fremdenfeindlichkeit belegt grundsätzlich übereinstimmend, dass diese „aus der Mitte der Gesellschaft“ kommt.
Von diesen grundlegenden Erfahrungen und Erkenntnissen geht das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen aus. Bei ihm werden populistische politische Äußerungen, Schlagwörter und Parolen auf ihre emotionale Wirkung, ihren inhaltlichen Kern, die Gründe ihres Aufkommens, ihre politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen sowie eventuelle Gegenstrategien hin überprüft. Geübt wird, die eigene Position argumentativ – auch gegen Widerstände – zu vertreten.
Das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen arbeitet im Vor- und Umfeld des Rechtsextremismus. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sollen ermuntert werden zu intervenieren und bei öffentlich und lautstark geäußerten populistischen Parolen ihren Widerspruch zu artikulieren. Das Argumentationstraining ist eine Veranstaltung, die Partei ergreift (für Zivilität und Humanität, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus).
Das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen ist vielfach eingesetzt und erprobt worden: in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung in unterschiedlicher Trägerschaft, in diversen NGO-Gruppen, der Lehrerfortbildung, Polizeiakademien und in der betrieblichen Ausbildung. Auch in Marl kann es ein wichtigen Beitrag zur Förderung einer konfliktfreien interkulturellen Kommunikation sein.
Im Anschluss an die Veranstaltung wird mit interessierten Besuchern über mögliche weitere Arbeitsfelder diskutiert.
Da nur begrenzt Plätze zur Verfügung stehen, gibt die insel-VHS im Vorfeld kostenlos Karten für die Veranstaltung heraus. Reservierungen sind telefonisch unter 02365 994299 möglich.
Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer
Argumentationstraining
gegen Stammtischparolen
Mittwoch, 29.6.2016, 17.30 Uhr
Saal, insel-VHS · entgeltfrei
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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