World Refill Day: Mehrweg-Systeme zum Standard machen – gegen die Vermüllung und für Klima- und Ressourcenschutz

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Anlässlich des für die Lösung der Plastikkrise fordert das Bündnis Wege aus der Plastikkrise die Bundesregierung auf, Abfallvermeidung endlich klar an erste Stelle zu setzen und Mehrwegverpackungen zum Standard zu machen. Nach Angaben von Plastics Europe verbraucht Deutschland europaweit das meiste Plastik. Verpackungen machen laut einer Conversio-Studie fast zwei Drittel deutscher Kunststoffabfälle aus. Auch das Abfallaufkommen von Papier-, Pappe – und Aluminiumverpackungen steigt seit Jahren unaufhörlich. Am World Refill Day machen Organisationen weltweit auf die einzige Alternative aufmerksam: Mehrwegverpackungen. Die am Bündnis beteiligten Verbände betonen gemeinsam:

Alternative Mehrwegverpackungen

“Nur Mehrweg schützt konsequent Klima, Ressourcen und vermeidet Abfall. Wir müssen die Produktion von schädlichen Einwegprodukten massiv einschränken. Recycling kann nur ein Teil der Lösung sein.“
Trotz der Verbote für bestimmte Plastikprodukte in der Europäischen Union sind neue Anlagen für die Einwegplastikproduktion aus billigem US-Frackinggas in Planung. Einwegprodukte wie diese werden nach kurzem Gebrauch zu minderwertigen Produkten weiterverarbeitet, verbrannt oder als Abfall exportiert.

Bündnis „Wege aus der Plastikkrise“

Der Anteil an Getränken in Mehrweg liegt in Deutschland aktuell bei circa. 40 Prozent. Insbesondere Discounter und Abfüller, die vorrangig auf Einweg setzen, gefährden das Mehrwegsystem und handeln gegen den durch Verbraucher*innen-Umfragen belegten Wunsch nach einem größeren Mehrwegangebot. Das Bündnis „Wege aus der Plastikkrise“ fordert: Die gesetzlich festgeschriebene Mehrwegquote von 70 Prozent muss endlich umgesetzt werden. Für den Fall, dass sich Unternehmen nicht daran halten, müssen Sanktionen geschaffen werden. Zudem sollten Mehrwegsysteme für weitere Lebensmittelverpackungen gezielt ausgebaut und gefördert werden. Das Ziel muss eine Wiederverwendungsquote von 15 Prozent bis zum Jahr 2025 und 30 Prozent bis zum Jahr 2030 sein. Zwar ist es gut, dass ab 2023 Anbieter von „To-Go“- Essen und -Getränken verpflichtend eine Mehrweg-Alternative anbieten müssen, doch durch viele Ausnahmen und einen mangelnden finanziellen Anreiz um Mehrweg günstiger zu machen, wie eine Einwegabgabe, bleibt die Mehrweg-Angebotspflicht Symbolpolitik.
Zukunftsfähig ist nur der Wechsel zu Mehrwegverpackungen, betonen die Verbände:

„Unsere Wirtschaftsweise ist ein ineffizientes System der Ressourcen-Verschwendung und Deutschland ist meilenweit von einem ressourcenarmen, zirkulären Wirtschaften entfernt.“

deutscher Plastikmüll

In einer „Mehrweg-Wirtschaft“ muss kein deutscher Plastikmüll mehr in den globalen Süden exportiert werden, um dort auf Müllkippen zu landen. Es müssten auch keine massenhaften Einwegprodukte, die zudem häufig auch noch unzählige und oft unbekannte gesundheits- und umweltgefährdende Schadstoffe enthalten, hergestellt werden. Längst gibt es langlebige und umweltfreundliche Mehrwegsysteme ohne problematische Zusätze, die der Standard bei Verpackungen werden müssen.

für die Lösung der Plastikkrise

Das Bündnis „Wege aus der Plastikkrise” ist ein Zusammenschluss verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich gemeinsam für die Lösung der Plastikkrise stark machen. Dazu gehören: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutsche
Umwelthilfe e.V. (DUH), Greenpeace e.V., Heinrich-Böll-Stiftung, Health and Environment Justice Support e.V. (HEJSupport), Surfrider Foundation Germany e.V., Women Engage for a Common Future e.V. (WECF) und Zero Waste Kiel e.V.

„Wege aus der Plastikkrise” ist Teil der globalen Bewegung Break Free From Plastic, die die EU-Petition #WeChooseReuse gestartet hat. Einzelpersonen oder Organisationen können sich über diesen Link der Petition anschließen und für mehr Mehrweg eintreten.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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