Wohnungsbau-Tag lenkt von Gründen des Wohnraummangels ab

Foto: dimitrisvetsikas1969 Pixabay Content License

Unter dem Motto „Konjunkturmotor Wohnungsbau: Worauf wartet Deutschland?“ findet heute der Wohnungsbautag der Immobilien- und Bauwirtschaft statt. Damit wird auf die eingebrochenen Fertigstellungszahlen im Neubau Bezug genommen, die im vergangenen Jahr mit 245.000 Wohnungen erneut weit unter dem im Koalitionsvertrag festgelegten Ziel von 400.000 Wohnungen lagen. Für das Jahr 2024 sind die Aussichten noch düsterer.

900.000 bereits genehmigte, aber nicht gebaute Wohnungen und 1,7 Mio. leerstehende Wohnungen machen deutlich, dass es weder an Genehmigungen noch am Bauland mangelt, sondern dass Spekulation, Fachkräftemangel und Inflation die Gründe für die rückläufigen Fertigstellungszahlen sind.

Den Forderungen der Baubranche wird folgenschwer mut- und ideenlos mit der Wiederholung früherer Fehler begegnet. Es werden gesetzliche Erleichterungen geschaffen, die für Demokratie, Klima- und Umweltschutz, Städtebild und Beteiligungskultur fatale Folgen haben. Der in den Startlöchern stehende § 246e BauGB untermauert das.

Deutschland ist fertig gebaut.

Es braucht jetzt eine Optimierung dessen, was schon besteht und einen Wandel von der Neubau- zur Umbaukultur. Es gilt, und den Bestand in das Zentrum der Betrachtung zu rücken. Dieser bietet mindestens genauso viel wirtschaftliches Potential als „Konjunktur-Motor“, fordert Architekt*innen, innovative Lösungen zu finden und die Kommunen, die vorhandene Infrastruktur zu ertüchtigen

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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