Wirtschaftsminister Prof.Dr. Andreas Pinkwart schreibt der Bürgerinitiative Marl Hüls
Soll nun doch nur die Spielfläche des Jahnstadion im Hülser Waldpark zur Bebauung mit "Wohnanlagen für Besserverdienende", freigegeben werden? Dies könnte man annehmen, wenn man das Antwortschreiben liest, das die Bürgerinitiative Marl Hüls von NRW - Wirtschaftsminister Prof.Dr. Andreas Pinkwart erhalten hat.
Darin steht, das, "es dem Rat der Stadt Marl obliegt, die verschiedenen Belange betreffend Natur, Landschaft,Wald und Klimaschutz zu berücksichtigen und diese, im Rahmen ihrer Abwägungsentscheidung, mit in die Bauleitplanung einzubringen. Wörtlich heisst es in dem ministerialen Schreiben: "Um dem Rechnung zu tragen, werden sich die geplanten neuen Nutzungen auf die von Waldbeständen freie ehemalige Spielfläche konzentrieren".
Grund von Minister Pinkwarts Aussage kann nur dessen Informationsgesuch an das Städtische Baudezernat, bzw.dem Bürgermeister gewesen sein, so Christian Thieme, Sprecher der Bürgerinitiative.
In der Bürgeranfragestunde während der Ratssitzung am 22 November, verweigerte das SPD - Stadtoberhaupt dem Fragesteller die Offenlegung dieses "Amtlichen Schreiben", mit dem Hinweis auf das Dienstgeheimnis. Dies sieht man in Fachkreisen allerdings anders. Laut Informationsfreiheitsgesetz NRW, sind Verwaltungsbehörden den Bürgerinnen und Bürgern, grundsätzlich Auskunftspflichtig, so der Rechtsbeistand der Hülser Bürgerinitiative. In einem Mahnschreiben wird nun Einsicht in den Schriftverkehr gefordert. Thiemes Frage an Bürgermeister Werner Arndt lautete übrigens: "Hat der Minister ihre Informationen falsch verstanden, oder haben Sie versehentlich eine falsche Auskunft gegeben ?
Der Brief an den Minister von der Bürgerinitiative Marl Hüls
An Herrn Prof.Dr. Andreas Pinkwart,
Minister für Wirtschaft und Digitalisierung in NRW.
Sehr geehrter Herr Pinkwart.
Im Namen und im Auftrag der Bürgerinen und Bürger, die in unserer Initiative für den Erhalt von Wald und Grünraum im Stadtgebiet kämpfen, möchten wir Sie bitten, sich gegen ein, unser aller Gesundheit gefährdendes Bauvorhaben zu engagieren. Zur Erläuterung: Das städtische Bauderernat unter der Leitung und Federführung der SPD Stadtverwaltung, betreibt nunmehr seit geraumer Zeit die Bebauung des Waldparkes inmitten des Stadtteil Marl- Hüls. Dieser, unser "Hülser Wald", rund um unseren geschichtsträchtigen Jahnstadion, dient der Bevölkerung seit jeher als Naherholungsgebiet, Freizeit und Sportstätte. Aufgrund seiner Lage am Loemühlenbach ist dieser ausserdem ein Stück Heimat, nicht nur für Menschen, sondern auch für bedrohte Tierarten, wie Eulen, Spechte, Fledermäuse und Bodenbewohner. Mit seinem uralten und gesunden Baumbestand, ist dieser Wald auch als die "Grüne Lunge" in Hüls zu betrachten. Dies hat er in den vergangenen Monaten unter Beweis gestellt. Während im innerstädtischen Ballungsraum die Tagestemperaturen zeitweise die 39 Grad Marke erreicht haben, lag diese im Umfeld des Hülser Waldes deutlich niedriger. Es ist den Bürger*inen im Moment nicht zu vermitteln, warum ihre natürliche "Klima-Anlage", für eine massive Bebauung geopfert werden soll. Wir betrachten diese Art von Städteplanung, im Anbetracht der zukünftig zu erwartenden Extremwetterereignisse, als eine Gefährdung der Gesundheit und des Gemeinwohles der Bevölkerung unserer Stadt. Die "Art und Weise" in der dieses Klimasschädliche Projekt, "von oben herab", gegen den Bürgerwillen durchgesetzt werden soll, fördert geradezu die Politikverdrossenheit und ist Wasser auf die Mühlen der AfD, die bei der letzten Wahl z.T. bei 25 % lag.
Mit der freundlichen Bitte um Ihre Fürsprache und Einflussnahme für unser Anliegen, bedanke ich mich herzlich bei Ihnen.
Christian Thieme
Sprecher der Bürgerinitiative Marl Hüls.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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