Wird Marl Modellstadt für Radverkehr?
Die Stadt Marl soll in Zukunft Modellkommune für den Radverkehr werden. Die Stadt bewirbt sich nun für das Projekt bei der Bergischen Universität Wuppertal.
Radverkehr wird erforscht
Den Radverkehr als wichtigen Baustein der Verkehrswende stärken. Wie der Radverkehr zukünftig gestaltet werden kann, wird seit April in Wuppertal erforscht. Prof. Dr.-Ing. Heather Kaths ist die neue Stiftungsprofessorin für „Planungswerkzeuge für den Radverkehr der Zukunft“ an der Bergischen Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Simulation, Reallabor und Transformation. Ziel sei es, „Werkzeuge zu entwickeln, die Planung, Entwurf und Bewertung von funktional differenzierten, in sich geschlossene Radwegenetzen mit hoher Leistungsfähigkeit ermöglichen“.
Interessen von Radfahrern berücksichtigen
Konkret geht es darum, die Interessen von Radfahrerinnen und Radfahrer künftig noch stärker zu berücksichtigen – von der Infrastrukturplanung über Mobilitätsmanagement bis zur fahrradfreundlichen Gesetzgebung. Es wäre keine große Überraschung, wenn sich viele Kommunen als Radverkehr-Modellstadt bewerben würden. Deshalb hat der Rat die Verwaltung jetzt damit beauftragt, zeitnah Kontakt mit Prof. Dr.-Ing. Heather Kaths aufzunehmen und sich als Modellkommune für eine „inhaltliche Unterstützung bei der Umsetzung des Radverkehrskonzept der Stadt Marl“ zu bewerben.
Marler Radentscheid gab Anstoß
Wie berichtet, setzt die Stadt Marl als erste Kommune im Ruhrgebiet einen Radentscheid um. Dafür will sie bis 2028 insgesamt 64 Millionen Euro bereitstellen – vorausgesetzt das Fördermittel fließen. Die Vorschläge der Bürgerinitiative wurden aufgenommen. Aktuell stimmt die Stadtverwaltung die einzelnen Projekte des Mobilitätskonzeptes und des Radentscheids fachlich aufeinander ab. Die Umsetzung der Maßnahmen wird begleitet von der Arbeitsgruppe Nachhaltige Mobilität.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert erstmals an sieben Hochschulen Radverkehrs-Professuren. Für die Zeit bis zum 31. Dezember 2023 erhält die Bergische Universität Wuppertal rund eine Million Euro.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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