Weltbodentag (5. Dezember): NABU warnt vor steigendem Flächenverbrauch

Foto: Pressebilder NABU
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Zum  Weltbodentag (5. Dezember) macht der NABU auf den fortschreitenden Flächenverbrauch und den besorgniserregend schlechten Zustand unserer Böden aufmerksam. Weltweit ist bereits eine Fläche größer als die Antarktis (rund 15 Millionen Quadratkilometer) zerstört.

In der EU gelten 62 Prozent der Böden als degradiert. Auf unseren heimischen Äckern gehen jährlich pro Hektar rund zehn Tonnen an fruchtbarem Boden durch Erosion verloren. Die Folge: Die meisten deutschen landwirtschaftlich genutzten Böden speichern heute kein CO2 mehr, sondern emittieren im Schnitt 0,19 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr.

Maximilian Meister, NABU-Referent für Bodenpolitik: „Unsere Böden sind Alleskönner: Kohlenstoff-, Nährstoff- und Wasserspeicher, Puffer bei Überschwemmungen und Grundlage unserer Lebensmittelproduktion. Doch sie sind zunehmend ausgelaugt, ausgetrocknet und überdüngt. Hierzulande ist der dramatisch schlechte 

Zustand unserer Böden

längst bekannt.
Unternommen wird bislang jedoch wenig. Dabei müssen wir unseren Boden gerade in Zeiten zunehmender Wetterextreme wieder zum Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise machen.

Ein ambitioniertes

Bundesbodenschutzgesetz

würde den Humusaufbau, die Bodenfruchtbarkeit und Wasserspeicherkapazität wieder stärken. Der heutige Tag ist ein erneuter Weckruf, die Herausforderungen entschieden anzupacken und Lösungen zu entwickeln.“

Neben der Degradierung bedroht auch der anhaltend hohe  die Böden in Deutschland. Aktuell

Flächenverbrauch

hierzulande täglich 52 Hektar unbebaute Böden für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen. Bis 2030 sollte der Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag sinken.

Eine Trendwende ist bislang jedoch nicht erkennbar. „Wer mehr ausgibt als er hat, muss später die Zeche bezahlen. Dasselbe gilt für unsere Böden. Ein verantwortungsvoller Umgang bedeutet, nicht mehr Flächen zu verbrauchen, wie gleichzeitig entsiegelt werden“, sagt Stefan Petzold, NABU-Referent für Siedlungsentwicklung.

Konkret fordert der NABU,

bereits erschlossene Flächen und Baubestand effizienter zu nutzen. Die Zeit des Neubaus auf der grünen Wiese müsse ein Ende haben. Stattdessen gilt es, die Potentiale von eingeschossigen Supermärkten, Parkplätzen, unflexiblen Grundrissen und Leerstand zu heben sowie auf kompakte und flächensparende Gebäude zu setzen.

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Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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