Bürgermeister blockt Ratsmitglied Wilfried Labsch
Umgang mit Kritikern sorgt für Diskussionen

Ratsmitglied und Fraktionsvorsitzender Wilfried Labsch (BÜNDNIS DEUTSCHLAND) im Stadtrat wurde von Bürgermeister Werner Arndt auf Social Media blockiert.

Offenbar liegt der Hintergrund darin, dass Wilfried Labsch zuletzt öffentlich Kritik an der erneuten Kandidatur von Werner Arndt für das Bürgermeisteramt geäußert hat. Es stellt sich die Frage, ob der Bürgermeister mit solch einem Schritt kritische Stimmen gezielt unterdrücken will, anstatt sich einem offenen demokratischen Diskurs zu stellen.

Das Demokratieverständnis eines Bürgermeisters oder politischen Repräsentanten sollte im Einklang mit den Grundprinzipien von Meinungsfreiheit und Bürgernähe stehen. Diese Prinzipien sind elementare Säulen einer funktionierenden Demokratie. Die Meinungsfreiheit erlaubt es den Bürgerinnen und Bürgern, ihre Ansichten und auch Kritik offen zu äußern, ohne befürchten zu müssen, dafür zensiert oder blockiert zu werden.

Im Fall des Marler Bürgermeisters Werner Arndt, der Kritikern die Kommentarfunktion entzieht oder sie auch blockiert, stellt sich die Frage, ob solches Handeln mit einer demokratischen Grundhaltung vereinbar ist. Es ist verständlich, dass Beleidigungen, Hetze oder gezielte Desinformationen in der öffentlichen Diskussion keinen Platz haben sollten. Doch sobald sachliche und fundierte Kritik ebenfalls unterdrückt wird, entsteht ein Problem.

Bürgernähe bedeutet nicht nur, auf positive Rückmeldungen zu hören, sondern auch, Kritik als konstruktives Feedback zu betrachten. Eine offene Kommunikation, die auf Transparenz und Dialog setzt, stärkt das Vertrauen in politische Institutionen und ihre Vertreter. Wenn hingegen Kritiker systematisch mundtot gemacht werden, erweckt das den Eindruck, als solle eine einseitige Meinung dominieren. Dies untergräbt das Vertrauen der Bürger in die Authentizität und Integrität ihres Repräsentanten.

Ein Bürgermeisterkandidat sollte sich immer vor Augen führen, dass seine Aufgabe darin besteht, die Interessen aller Bürger zu vertreten, auch die derjenigen, die kritisch gegenüber seiner Politik stehen. Der Umgang mit Kritik ist ein Gradmesser für die demokratische Reife eines Politikers. Anstatt Kritiker auszugrenzen, sollte der Dialog gesucht und eine offene Auseinandersetzung ermöglicht werden.

Die zentrale Frage bleibt: Sieht so die Bürgernähe eines Kandidaten für das Bürgermeisteramt aus? Wenn Bürgerstimmen, die unbequem erscheinen, einfach ausgeblendet oder gar blockiert werden, droht eine Abkopplung von der Bevölkerung, und die demokratische Grundhaltung gerät in Gefahr. Demokratie lebt von Vielfalt und Meinungspluralität – und jeder, der ein öffentliches Amt anstrebt, sollte sich dieser Verantwortung bewusst sein.

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