Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Rathaus der Stadt Marl
Am 27. Januar 2017 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 72. Mal. Der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wurde 1996 offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.
Konzentrationslager
Für die braunen Machthaber dienten sie von Anfang an einem Zweck: Hier wurden seit Anfang 1933 alle Andersdenkenden und Gegner des Regimes konzentriert: Kommunisten und Sozialdemokraten, Zeugen Jehovas, oppositionelle Priester und Pastoren, politisch unliebsame Juden, Sinti, Roma und Homosexuelle. Seit 1941 dienten Konzentrationslager der unfassbaren Vernichtung von Millionen Menschen.
Die beste Versicherung gegen Völkerhass, Totalitarismus, Faschismus und Nationalsozialismus ist und bleibt die lebendige Erinnerung an und die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte.
„Handlanger. Im staatlichen Auftrag.“
Unter der Überschrift „Handlanger. Im staatlichen Auftrag.“ ist die deutsche Polizei im NS-Regime das zentrale Thema, wenn die Stadt Marl am Auschwitz-Gedenktag 2017 an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Neben der Gestapo waren im Nationalsozialismus auch andere Sparten der deutschen Polizei am Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung und an der Verfolgung von Menschen jüdischen Glaubens beteiligt.
Gedenkfeier im Rathaus der Stadt Marl
Am Freitag, 27. Januar 2017, laden Pfarrer Ulrich Walter und Pfarrer Herbert Roth um 18 Uhr im Marler Rathaus (Ratssaal) zum ökumenischen Gottesdienst ein. Nach einer kurzen Pause beginnt um 19 Uhr die Gedenkfeier, zu der die Stadt Marl Halina Birenbaum aus Marls israelischer Partnerstadt Herzliya erwartet.
Halina Birenbaum Zeitzeugin zu Gast im Rathaus
Halina Birenbaum wuchs im Warschauer Ghetto auf und wurde nach dem Ghetto-Aufstand von den Nationalsozialisten in die Konzentrationslager Majdanek, Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück deportiert. Heute besucht die Holocaust-Überlebende Schulen und Jugendzentren u.a. in Deutschland und Israel, um als Zeitzeugin aus ihrem Leben zu berichten.
Vortrag zur Verfolgungsinstanz Polizei
Polizei Als Gastredner kommt Thomas Köhler ins Marler Rathaus. In seinem Vortrag „Die deutsche Polizei als Verfolgungsinstanz im Nationalsozialismus“ spricht er über den Transformationsprozess der Polizei während der NS-Herrschaft. Köhler ist Historiker am Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster und Dozent an der Westfälischen Wilhelms-Universität.
Anne Frank-Theaterstück
Es gibt einen Beitrag von Cengiz Caliskan, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Marl. Der Projektchor des boje-Theater-Ensembles Marl zeigt Ausschnitte aus seinem Programm für das Anne Frank-Theaterstück der boje. Das weitere Programm gestaltet die “AkzepTanz” Company von TANZMOTO e.V. mit ihrer Aufführung „gegen Fremdenfeindlichkeit heute“.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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