Stumme Zeugnisse 1939 - Ausstellung anlässlich des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen, 1. September 1939/2019

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Am 1. September 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf Polen in Europa der Zweite Weltkrieg. In Polen ist dies ein wichtiges historisches Datum und Anlass zum Gedenken und Erinnern. In der deutschen Erinnerungslandschaft steht der Überfall auf Polen eher im Schatten der darauffolgenden Eroberungskriege.

Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz hatte zusammen mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und Studierenden des Public History Masters der Freien Universität Berlin die Öffentlichkeit in Deutsch und Polnisch aufgerufen, nach Bildern und Dokumenten vom September und Oktober 1939 zu suchen. Die starke Resonanz überraschte uns: Zahlreiche Bilder und Dokumente wurden eingesandt. 

Die Ausstellung wird am 1. September 2019 im Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum eröffnet, das 1940 als Militärmuseum in einer "Beute-Ausstellung" polnische Waffen, Fahnen und Uniformen zur Schau stellte:

Stumme Zeugnisse 1939

Die Ausstellung 'Stumme Zeugnisse 1939' gibt Einblicke in bislang unveröffentlichtes Material. Wir sehen den privaten Blick auf den Überfall auf Polen und den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Er vertieft auf beeindruckende und oftmals verstörende Weise unsere Kenntnisse, auch auf das damalige Bewusstsein über die Ereignisse. Die Durchdringung des Privaten mit nationalsozialistischer Ideologie, der rassistische Blick auf Polen, die Normalität eines 'Herrenmenschentums' - das gibt uns heute besonders zu denken."

Dr. Hans-Christian Jasch, Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz: "Der deutsche Überfall auf Polen am 1. September 1939 und die sich anschließende deutsche Gewaltherrschaft können nur dann eine weitere Aussöhnung erfahren, wenn wir uns um ein differenziertes und kenntnisreiches Bild der Kriegs- und Besatzungsgewalt in Polen bemühen. Ohne dieses Bemühen ist Empathie und Verständnis nicht denkbar - in diesem Bemühen wird es einen 'Schlussstrich' oder ein trotziges 'Stolz-Sein-Wollen' nicht geben."

Über das Haus der Wannsee-Konferenz

Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz befindet sich seit 1992 am historischen Ort der Besprechung zum Völkermord an den europäischen Jüdinnen und Juden vom 20. Januar 1942. Sie zeigt Ausstellungen und macht pädagogischen Angebote in mehreren Sprachen. www.ghwk.de

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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