Straßenstrich floriert weiter - Sperrbezirk für Prostituierte unklar

Die Lack- und Leder-Meile lockt weiter an der Bundestraße 225. Denn der Sperrbezirk für Freier und Freudenmädchen lässt auf sich warten. Foto: Rike/Pixelio | Foto: Foto: Rike/Pixelio
  • Die Lack- und Leder-Meile lockt weiter an der Bundestraße 225. Denn der Sperrbezirk für Freier und Freudenmädchen lässt auf sich warten. Foto: Rike/Pixelio
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Fast unverhüllt geht es weiter an der Bundesstraße 225, die sich vor rund eineinhalb Jahren zur kostenpflichtigen Begegnungsstätte entwickelte. Verhüllt bleibt allerdings die Entscheidung der Bezirksregierung in Münster. Will heißen: Sperrbezirk oder nicht, das ist hier die Frage...
Und so stöckeln die Damen des ältesten Gewerbes noch immer lockend die Recklinghäuser Straße entlang. Wenngleich sich die Frauen seit einiger Zeit etwas zurückgenommen haben. Nicht mehr so viele und nicht mehr so lange flanieren sie den Asphalt im Städtedreieck Marl, Herten, Recklinghausen rauf und runter.
Wahrscheinlich, so glauben die Behörden, suchen die bulgarischen wie rumänischen Prostituierten nach Alternativen zu dem Marler Straßenstrich. Zwar steht noch gar nicht fest, ob die Bezirksregierung den Sperrbezirks-Antrag genehmigt, aber allein die Möglichkeit lässt die „Gewerbetreibenden“ neues Erschließungs-Terrain testen.
Derzeit ist das anscheinend der Standort an der B 225 Richtung Dorsten, in der Nähe eines großen Einrichtungshauses.
Dort übrigens florierte schon vor Jahren der Lack- und Leder-Konsum, bis die Stadt Dorsten den Freiern und Freudenmädchen durch Dauerpräsenz massiv den Spaß verdarb. Ein Grund, wieso Dorsten sich nicht an dem Sperrbezirksantrag beteiligen will. Denn was einmal klappte, funktioniert auch ein zweites Mal, glaubt die Kommune. Und vielleicht muss die Chemiestadt demnächst eine ähnliche Taktik wählen, will sie den Straßenstrich von der Bundesstraße bekommen.
Zwar gab‘s aus Münster im Frühjahr deutliche Fingerzeige für die positive Bewertung einer Sperrzone, doch die Signale sind längst nicht mehr so eindeutig. Eigentlich erwartete die Stadt das Urteil bereits im August, jetzt will sich die Bezirksregierung jedoch mindestens bis Ende September Zeit lassen.
Zumal es für Münster Klärungsbedarf gibt: Denn Anzeigen liegen im Zusammenhang mit der Sündenmeile nicht vor, nur Proteste in vielfältiger Form. Zweifelsfreie Gefahrenpunkte sowie Bedrohungen, die durch die Prostitution entstehen, müssen dokumentiert sein. Ansonsten könnte das Unternehmen in der Horizontalen weiterhin den Asphalt an der Recklinghäusener Straße brennen lassen. Durch bremsende Kunden und protestierende Anwohner.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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