„Start in den Beruf für Flüchtlinge“ im Chemiepark Marl
Die Berufsqualifizierung für junge Flüchtlinge stand im Mittelpunkt des Besuchs von Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), bei Evonik in Marl. Auf Einladung sprach Vassiliadis mit Teilnehmern und Ausbildern des Projekts "Start in den Beruf für Flüchtlinge" und besichtigte die Elektronik-Werkstatt sowie die Laboratorien der Ausbildung in Marl.
Ziel von der chemischen Industrie ins Leben gerufenen Programms "Start in den Beruf" ist es, Jugendliche, die noch nicht ausbildungsfähig sind, für eine Ausbildung zu qualifizieren. 2015/16 hat Evonik zusätzlich zu den geplanten Plätzen ein Angebot speziell für jugendliche Flüchtlinge geschaffen.
"Die Integration der Flüchtlinge stellt unser Land vor eine große Herausforderung. Ein entscheidender Schritt für das Gelingen ist die berufliche Qualifizierung.
Das Programm "Start in den Beruf" hat sich als Brücke in den Arbeitsmarkt bewährt. Maßnahmen wie diese können einen wichtigen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt leisten.
Bundesweit stellt Evonik im Programm 2015/16 insgesamt 30 zusätzliche Plätze für junge Flüchtlinge in "Start in den Beruf" zur Verfügung, davon 23 am Standort Marl. Fünf Jugendliche haben erst vor wenigen Tagen mit der Maßnahme begonnen. 15 Plätze werden von der Evonik Stiftung aus Mitteln der Soforthilfe, die Evonik ihr für Hilfsprojekte für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt hat, getragen, weitere zehn vom Essener Energieunternehmen Steag.
Im Herbst 2015 hatten die Sozialpartner der chemischen Industrie vereinbart, gemeinsam die Integration von Flüchtlingen mit geklärtem Bleiberecht und Arbeitserlaubnis voranzutreiben. In den Fokus der Bemühungen stellten sie dabei Maßnahmen zur Berufsvorbereitung. Evonik sagte zu, bundesweit 30 zusätzliche Plätze für junge Flüchtlinge in dem Programm "Start in den Beruf" zu schaffen. Diese Zielmarke hat das Unternehmen nun erreicht.
Alle jungen Flüchtlinge bei "Start in den Beruf" in Marl sind hoch motiviert und haben sich gut in die Gruppe integriert. Von Anfang an war es wichtig, keine Gruppe ausschließlich für Flüchtlinge zu schaffen, sondern sie mit den anderen Projektteilnehmern zu mischen. Dieser Ansatz hat sich ausgezahlt.
Beim Sprechen der deutschen Sprache haben die jungen Flüchtlinge in den ersten Monaten nach Beginn des Programms gute Fortschritte gemacht. Doch Lesen und Schreiben fällt vielen noch schwer. Um eine Ausbildung erfolgreich absolvieren zu können, muss man aber Prüfungsfragen verstehen und schriftlich beantworten können. Das ist alles andere als leicht. Deshalb haben sie das Programm angepasst und bieten zusätzlichen Sprachunterricht an.
Im Projekt "Start in den Beruf" lernen die Teilnehmer im Rahmen eines Langzeitpraktikums vor allem naturwissenschaftlich-technische Berufe praktisch kennen und können in den Berufsbildern eigene praktische Erfahrungen machen. Beides führt zu einer guten Übereinstimmung von Neigung und Eignung der Teilnehmer. Dies bildet einen guten Ausgangspunkt für eine anschließende Ausbildung. Außerdem werden sie fachlich und sozialpädagogisch intensiv betreut. Evonik beteiligt sich 2015/16 bereits zum 15. Mal an dem Programm.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.