Stadtplanungsausschuss Marl besucht den Chemiepark

Standortleiter Dr. Jörg Harren (2.v.l) informierte die Vertreterinnen und Vertreter des Rates und der Verwaltung über die Zukunftsprojekte im Chemiepark.
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  • hochgeladen von Siegfried Schönfeld

Mit dem Besuch des Chemiepark Marl haben Vertreterinnen und Vertreter des Stadtplanungsausschusses und der Ratsfraktionen die traditionellen Sommerbesuche bei Marler Unternehmen gestartet.

Sommerbesuch 

Die Besichtigung des Chemiepark Marl stand ganz im Zeichen der Projekte, die aktuell realisiert werden und geplant sind. Standortleiter Dr. Jörg Harren führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Chemiepark, darunter die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Dornebeck und Michael Bach, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Mit dabei war auch Bernhard Vendt, der im Oktober die Standortleitung von Dr. Jörg Harren übernimmt.

Gaskraftwerk 

Mit dem Bau des hocheffizienten und modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes ersetzt der Chemiekonzern Evonik zusammen mit der Siemens Energy AG ein altes Steinkohlekraftwerk und leistet somit einen bedeutsamen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen.

Neue Anlage für Spezialkunststoff Polyamid-12

Auch der neue Anlagenkomplex für den Spezialkunststoff Polyamid-12 weckte großes Interesse bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Der Spezialkunststoff wird beispielweise für den Automobilbau und den 3D-Druck benötigt. Für den Ausbau der Anlage investiert Evonik 400 Millionen Euro und schafft rund 150 neue Arbeitsplätze.

Cumol-Anlage im Bau

Ein weiteres Projekt im Chemiepark Marl ist der Bau einer Cumol-Anlage. Das Unternehmen Ineos Phenol liefert mit der Anlage für die Cumol-Produktion einen der wichtigsten Rohstoffe für die chemische Industrie. Phenol ist beispielweise die Basis für die Herstellung von Aspirin, Autoscheinwerfer und Farben.

Nutzung von Wasserstoff

Bei ihrem Besuch informierten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung auch über die Nutzung von Wasserstoff. Über den sogenannten Steam-Reformer wird auf konventionelle Weise, das heißt aus Erdgas, Wasserstoff hergestellt. Der Bedarf vor Ort ist hoch. Wasserstoff ist mit teils kleinen Mengen entscheidend für einzelne Prozessschritte. Fast jede Anlage und jedes Labor im Chemiepark nutzt das Gas für die Produktionsprozesse, zum Beispiel zur Hydrierung.

Zukunft gehört dem grünen Wasserstoff

Für die Zukunft setzt der Chemiepark auf grünen Wasserstoff. Als „grün“ wird Wasserstoff bezeichnet, der mit Hilfe erneuerbarer Energien durch Elektrolyse aus Wasser gewonnen wird und klimaneutral ist. Dieses Verfahren schließt die Produktion von CO2 aus und ist somit klimaneutral. Evonik ist Partner der Wasserstoffinitiative Get H2, die gemeinsam mit über 40 weiteren Unternehmen eine grenzüberschreitende Infrastruktur für Wasserstoff aufbauen will. Hierbei stehen die Erzeugung, der Transport, die Speicherung und die industrielle Abnahme des klimafreundlichen grünen Wasserstoffes im Fokus.

Aus- und Umbau einer 130 Kilometer langen Pipeline

Im Chemiepark Marl drehen sich die Planungen insbesondere um den Aus- und Umbau einer 130 Kilometer langen Pipeline, über die der mit Windenergie erzeugte Wasserstoff aus dem niedersächsischen Lingen zum Chemiepark und zum Kraftwerk Scholven in Gelsenkirchen befördert werden soll.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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