Stadt Marl setzt ein Zeichen gegen Rassismus

An der Skulptur "Non violence" findet der Auftakt des Aktionstages am Donnerstag (22.03.) statt.
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  • An der Skulptur "Non violence" findet der Auftakt des Aktionstages am Donnerstag (22.03.) statt.
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Am Donnerstag (22.03.) ab 19 Uhr wird das Marler Rathaus rot und blau angestrahlt. Damit beteiligt sich die Stadt an der Aktion „#bunterleuchtet“ im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus.

Stadt Marl ruft zum Mitmachen auf

Auf Initiative des Arbeitskreises deutsch- und türkischstämmiger Marlerinnen und Marler möchte die Stadt ein Zeichen für ein friedvolles Miteinander setzen und ruft alle Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen auf. Einfach bunte Lichter anmachen und dabei sein. Der Aufwand ist nicht groß, aber je mehr mitmachen, desto größer ist die Wirkung.

Veranstaltung auf dem Creiler Platz

Den Aktionstag in Marl läuten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b der Bonifatiusschule ein. Sie singen um 9.30 Uhr auf dem Creiler Platz zwei selbst komponierte Lieder über Frieden. Unterstützt werden sie dabei  Vertretern der Städtepartnerschaftsvereine. Zu der öffentlichen Veranstaltung an der Skulptur „Non violence“ sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

Etliche Lichter im Stadtgebiet

Neben den beiden illuminierten Rathaustürmen und dem Sitzungstrakt werden etliche Lichter im Stadtgebiet zu sehen sein: In den Fenstern der Flüchtlingseinrichtung am Schacht 1/2 werden bunte Lichterketten aufgehängt. Die Jugendvertretung der Evonik hat sich dafür stark gemacht, dass der Chemiepark gleich zwei Wochen lang bunt erleuchtet. Frauen helfen Frauen e.V. wird sein Gebäude an der Paul-Schneider-Straße anstrahlen und bunte Lampen ins Fenster stellen. Und das Hans-Böckler-Berufskolleg wird die oberen Klassenräume des grauen Gebäudetrakts von innen rot anleuchten.


Fingerabdrücke, Luftballons und eine Ausstellung


Aber nicht nur mit Licht werden Zeichen gesetzt: Die Kinder des Kindergartens „Wirbelwind“ malen bunte Fingerabdrücke an die Fenster und lassen 82 bunte Luftballons steigen. Das Hans-Böckler-Berufskolleg hingegen begleitet die Aktion mit der Ausstellung „Farbe im Grauen“, die 20 Werke des jüdischen Künstlers Alfred Kantor zeigt. Kantor war mehrere Jahre in nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern inhaftiert. Nach seiner Befreiung 1945 dokumentierte er die verschiedenen Stationen seines Leidensweges in bunten Aquarellzeichnungen. Die Ausstellung wird bereits am Mittwoch (21.03.) durch den Vortrag „Bilder gegen das Grauen – Kunst im KZ“ von dem Historiker Dr. Jörn Wendland eröffnet. Die Exponate können bis nach den Osterferien im Eingangsbereich der Schule besichtigt werden.

21. März: Internationaler Tag gegen Rassismus

Die Vereinten Nationen haben 1966 den 21. März zum Internationalen Tag gegen Rassismus ausgerufen. In Südafrika ist das ein gesetzlicher Feiertag, der zum Gedenken an das Massaker in Sharpeville eingeführt wurde. Weltweit gibt es an diesem Tag tausende von Veranstaltungen, viele davon in Deutschland. Diese Aktivitäten stärken eine vielfältige und offene Gesellschaft. Das ist dringend erforderlich.

Der amerikanische Präsident nutzte gezielt rassistische und nationalistische Parolen, um ins Amt gewählt zu werden. Seinen Kurs der Ausgrenzung setzt er im Weißen Haus fort. Der Brexit zeigt, dass die europäische Integration gefährdet ist. Rassistische Positionen haben sich in Dänemark, Polen, Tschechien Ungarn oder Österreich durchgesetzt. Universelle Menschenrechte werden durch Rassismus und Nationalismus abgebaut. Und die Gewalt nimmt zu.

„Dagegen können wir etwas tun. Die Zivilgesellschaft muss weltweit gegen Rassismus aufstehen. Menschenfeindliche Entwicklungen zerstören die Grundlagen des friedlichen Zusammenlebens. Wir dürfen uns nicht an die Toten im Mittelmeer oder brennende Synagogen, Kirchen und Moscheen gewöhnen. Erforderlich sind Kontakte und Kooperationen mit betroffenen Menschen, Zeichen der Solidarität auch durch prominente Persönlichkeiten sowie Medien, von denen die vielen positiven Bemühungen durch Berichte ermutigt werden“ – das betonte Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, von der in Deutschland weit über 2.000 Veranstaltungen zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus koordiniert werden.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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