Stadt Marl setzt deutliches Zeichen gegen Alkoholmissbrauch
Die Stadt Marl will jetzt mit der Kampagne „Jugendschutz aktiv - Wir machen mit" ein deutliches Zeichen gegen Alkoholmissbrauch setzen und eine dauerhafte und nachhaltige Wirkung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erzielen.
Ob in der Kneipe, an der Tankstelle, oder am Kiosk: Kinder und Jugendliche sind beim Thema „Alkohol" vielfach nicht in der Lage, Gefährdungssituationen selbst zu erkennen und entsprechend zu handeln. Mit der neuen Kampagne „Jugendschutz aktiv - Wir machen mit" möchte die Stadt Marl jetzt gemeinsam mit der Polizei und den öffentlichen Verkaufsstellen ein deutliches Zeichen gegen Alkoholmissbrauch setzen und eine dauerhafte und nachhaltige Wirkung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erzielen.
Präventions- und Handlungskonzept
Die Idee zur neuen Kampagne entstand im Rahmen der Arbeitsgruppe „Jugendliche, Alkohol und Gewalt" des Marler Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt. „Grundsätzlich ist der Alkoholkonsum als Probier- und Neugierverhalten im Jugendalter entwicklungsgemäß und normal", weiß Volker Mittmann, Leiter des Marler Jugendamtes. „Es geht darum, eigene Grenzen kennenzulernen und erwachsen zu werden".
"Sinn und Zweck verständlich vermitteln"
Kritisch werde es genau dann, wenn Alkohol als Mittel zur Problemlösung wird und Jugendliche unter 18 bzw. unter 16 Jahren häufig und exzessiv Alkohol konsumieren und missbrauchen. Spätestens dann käme den Erwachsenen eine besondere Verantwortung zu. „Kinder und Jugendliche", erklärt Jugenddezernentin Dr. Barbara Duka, „sind besonders darauf angewiesen, dass Erwachsene in ihrem Verantwortungsbereich die wichtigsten Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes entsprechend anwenden". Mit der neuen Kampagne wolle die Stadt jetzt gemeinsam mit der Polizei die öffentlichen Verkaufsstellen für den Kinder- und Jugendschutz sensibilisieren und ihnen erklären, wie sie sich im Fall der Fälle richtig verhalten. Dr. Duka: „Ziel ist es, den Verkaufsstellen die Inhalte der gesetzlichen Vorgaben bekannt zu machen und ihnen vor allem den Sinn und Zweck des Kinder- und Jugendschutzes verständlich zu vermitteln".
Aufkleber und Drehscheibe
Vor diesem Hintergrund verschickt die Stadt in den nächsten Tagen ein entsprechendes Infor-mationsschreiben an die Geschäftsleute von öffentlichen Verkaufsstellen. Darüber hinaus werden Mitarbeiter des Jugend- und Ordnungsamtes die Verkaufsstellen in der Stadt besuchen, Aufklärungsmaterial verteilen sowie zum Thema Kinder- und Jugendschutz informieren. „Wir haben bereits einen großen „Stopp-Aufkleber" drucken lassen, mit dem wir gemeinsam gegen Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen aufmerksam machen wollen", sagt Uli Häring, Koordinator für das Präventions- und Handlungskonzeptes gegen Gewalt in Marl. „Alles Wichtige enthält auch die Drehscheibe rund um das Jugendschutzgesetz", so Häring. Die Karte sei in der Art einer Parkscheibe gestaltet und gebe unter anderem Auskunft über die rechtlichen Vorschriften im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol.
Projekt beim Ministerium gemeldet
Die kommunale Kampagne „Jugendschutz aktiv - Wir machen mit" ist von der Stadt Marl beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angemeldet worden und wird demnächst im Internet unter www.jugendschutzaktiv.de in einer Projektdatenbank zu finden sein. Dort werden künftig bundesweit vorbildliche Projekte für effektiven Jugendschutz zusammengestellt.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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