Stabwechsel beim Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL)
Der neue Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Georg Lunemann, beginnt am Freitag (1.7.) in Münster seine achtjährige Amtszeit. Die Abgeordneten der LWL-Landschaftsversammlung hatten Lunemann Ende Januar mit großer Mehrheit zum Chef der 19.000 Beschäftigten im Kommunalverband gewählt. Lunemann war bisher Kämmerer und Erster Landesrat des LWL. Der 54-Jährige folgt auf Matthias Löb, dessen Amtszeit am 30. Juni endet.
Löb
wurde offiziell in einem Festakt im LWL-Landeshaus in Münster nach seiner achtjährigen Amtszeit verabschiedet. NRW-Landtagspräsident André Kuper führte die Riege der über 200 Festgäste an. Kuper: "Matthias Löb ist ein echter Botschafter Westfalen-Lippes. Vielfältige Aktivitäten belegen das. Mich hat auch Matthias Löbs Engagement für die Inklusion beeindruckt. Mit Herz und Sachverstand hat er sich dafür eingesetzt, möglichst allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen." Dieser Einsatz sei ein wahrer Dienst an der Demokratie. Denn Teilhabe sei Voraussetzung, damit Vertrauen in die Demokratie wachsen und bestehen könne, so Kuper.
Klaus Baumann
, der Vorsitzende der LWL-Landschaftsversammlung, betonte: "Dem 'Tanker' Landschaftsverband Westfalen-Lippe war unser LWL-Direktor Matthias Löb ein guter, fachlich kompetenter, engagierter und weitsichtiger Kapitän."
Baumann weiter: "Du hast den Blick für die Mitarbeitenden nie verloren. Es ist bezeichnend für Dich, wenn Du die 19.000 Beschäftigten des LWL als sein wichtigstes Kapital bezeichnest. Du hattest immer im Blick, dass die Beschäftigten diejenigen sind, die täglich ihren Dienst für die Menschen in Westfalen-Lippe leisten und das Gesicht des LWL sind."
Baumann ehrte Löb mit der höchsten Auszeichnung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Freiherr-vom-Stein-Medaille. "Ich sage herzlichen Dank für Deinen langjährigen und höchst engagierten Einsatz für die Menschen in Westfalen-Lippe", so Baumann.
Bernd Bergmann,
Vorsitzender des LWL-Gesamtpersonalrates, lobte: "Sie haben als Landesdirektor nicht nur nach Außen Westfalen-Lippe eine starke Stimme gegeben, Ihnen war auch nach Innen wichtig, dass die Ihnen anvertrauten Mitarbeitenden gute Arbeitsbedingungen haben." Löb habe jedem LWL-Beschäftigten eine besondere Art von Wertschätzung entgegengebracht, er habe keine Unterschiede gemacht, ob er mit einer Führungskraft oder einem Auszubildenden gesprochen habe, er habe sich selbst nie in den Vordergrund gestellt, sondern immer ein offenes Ohr für die Beschäftigten gehabt, unterstrich Bergmann.
Matthias Löb
bedankte sich: "Den 'Laden' zusammenzuhalten, Entscheidungen zu treffen, da sein, wenn man mich braucht, das war meine wichtigste Aufgabe und es war meine schönste Aufgabe.
Für mich sieht das Anforderungsprofil an einen Chef so aus: Vorbild sein, motivieren, Zusammenhalt stärken, empathisch sein, sich selbst nicht zu wichtig nehmen und auch in schwierigen Situationen den Humor nicht verlieren. Das habe ich versucht umzusetzen. Ich gehe mit dem Gefühl, dass es einen Unterschied gemacht hat, ob ich da war oder nicht." Jetzt werde er in dem Buch seines Lebens ein neues Kapitel aufschlagen. Er wolle sich ehrenamtlich betätigen, aber noch nicht zu früh festlegen, in welchem Bereich er sich engagieren wolle, so Löb.
Sein Nachfolger Dr. Georg Lunemann
sagte, dass er sich auf die neue Aufgabe freue, die er gemeinsam mit den Beschäftigten und den Mitgliedern der Landschaftsversammlung meistern wolle. Lunemann: "Ich baue auch auf die Unterstützung der Abgeordneten im LWL, denn Westfalen-Lippe braucht eine deutlich wahrnehmbare politische Stimme im Lande."
Der LWL
müsse für die Menschen in Westfalen-Lippe verlässlich, fortschrittlich und vorbildlich sein, so Lunemann. "Verlässlich zum Beispiel, indem wir unsere Leistungen kontinuierlich auch in Zeiten von Pandemie und Krieg in Europa anbieten. Fortschrittlich, indem wir die Digitalisierung im LWL weitertreiben, damit sie den Bürgerinnen und Bürgern nützt. Und vorbildlich zum Beispiel beim Klimaschutz, denn wir sind ein großer Arbeitgeber in Westfalen-Lippe und Träger von hunderten Einrichtungen in der Region", sagt Lunemann, dem auch der verantwortungs-volle Umgang mit öffentlichen Mitteln besonders wichtig ist.
Georg Lunemann
stammt aus Olfen (Kreis Coesfeld). Nach dem Abitur war er bis 1997 als Offizier bei der Bundeswehr, von 1990 bis 1993 studierte er an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg Betriebswirtschaftslehre. Von 1998 bis 2010 war er beim LWL in unterschiedlichen Positionen tätig, zuletzt als Leiter der LWL-Finanzabteilung.
Von 2010 bis 2015 war Lunemann Kämmerer der Stadt Gelsenkirchen, dort war er auch für Personal, Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz zuständig. Dr. Georg Lunemann promovierte über das Thema "Strategisches Management im kommunalen Bereich - dargestellt am Beispiel des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe". Lunemann ist Mitglied der CDU. Er ist verheiratet und lebt in Münster.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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