Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe:
Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker setzen erneut auf CO2-Schleudern
186 von 252 befragten Politikerinnen und Politikern von Bund und Ländern liegen teils deutlich oberhalb des europäischen Flottengrenzwerts von 95 g CO2/km
Sparsamste Dienstwagen im Gesamtranking fahren sächsische Staatsministerin Katja Meier und Familien-Staatssekretärin Margit Gottstein; die letzten Plätze belegen NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Innenminister Herbert Reul, die Berliner Innensenatorin Iris Spranger, der Baden-Württembergische Innenminister Thomas Strobl (alle 380 g CO2/km)sowie der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner (375 g CO2/km)
Justizminister Marco Buschmann und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sind Schlusslichter auf Bundesebene, Grüne Karten nur noch für Familienministerin Lisa Paus und Entwicklungsministerin Svenja Schulze
DUH fordert: Abkehr von besonders klimaschädlichen Plug-in-Hybriden, Wechsel zu sparsamen batterieelektrischen Dienstwagen und Verzicht auf eigenen Dienstwagen
Im 18. Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) fallen knapp drei Viertel der befragten Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker durch: 186 von 252 Politikerinnen und Politiker auf Bundes- und Landesebene überschreiten mit ihren Dienstwagen im Realbetrieb teils deutlich den EU-Flottengrenzwert. Davon erhalten 162 Politikerinnen und Politiker eine Rote Karte, weil der CO2-Ausstoß ihrer Dienstwagen 20 Prozent über dem europäischen Flottengrenzwert liegt. Vergangenes Jahr musste die DUH noch 190 Rote Karten verteilen. Insgesamt hat sich der durchschnittliche CO2-Verbrauch der reinen Verbrenner-Dienstwagen auf der Straße im Vergleich zum Vorjahr erhöht (von 199 g CO2/km auf 209 g CO2/km).
Doch vor allem die selbsternannte Klimaregierung fährt wie im Vorjahr ungebremst gegen die Wand:
7 von 9 Bundesministerinnen und -ministern liegen mit ihren Dienstwagen teils deutlich über den erlaubten 95 g CO2/km. Schlusslicht neben Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger ist erneut Justizminister Marco Buschmann. Deren Dienstwagen stoßen auf der Straße mehr als doppelt so viel CO2 aus wie der EU-Flottengrenzwert erlaubt.
Lediglich die Familienministerin Lisa Paus und Entwicklungsministerin Svenja Schulze halten mit ihren Elektroautos den Grenzwert ein.
Besonders kritisch sieht die DUH, dass immer noch 96 Politikerinnen und Politiker auf Plug-in-Hybride und somit auf besonders klimaschädliche Fahrzeuge setzen; im Vorjahr lag die Zahl der Plug-in-Hybride mit 112 noch deutlich höher.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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