"Sonst kümmert sich in Marl doch keiner um die Umwelt"
DH:"Herr Sandkühler, sie sind Bürgermeisterkandidat von BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN Marl und stellen diese provokante These auf, kümmert sich wirklich keiner ?
Sandkühler:"Klar, nach außen hin reden alle Parteien und Wahlvereine davon, aber keiner will Taten folgen lassen. Wir sind die einzigen, die dafür sorgen wollen, dass die wertvollen Naturschutzgebiete rund um Marl nicht weiter unter dem Flächenfraß leiden müssen. Was der Stadtrat sich von der Firma SARIA gefallen lässt ist ein Witz. Diese Firma hat im Landschaftsschutzgebiet nichts zu suchen, geschweige denn über eine Erweiterung nachzudenken."
DH:"...und sie können das ändern ?
Sandkühler:"Wir treten als bundesweite Grüne Partei sowohl bei der Europa-, Kreistags und Stadtratswahl an. Wir haben bei unseren umweltpolitischen Aktionen den Rückhalt der Landes- und Bundespartei. Da bekommen örtliche Wählergruppen wahrscheinlich Probleme mit der Durchsetzung."
DH:"Was steht noch auf ihrer Umweltagenda ?
Sandkühler:"Vor einigen Jahren wurde in Marl ein eigenständiges Umweltamt abgeschafft. Die Mitarbeiter mußten fortan der Bauverwaltung zuarbeiten. Damit war Kritik an Baumaßnahmen so gut wie ausgeschaltet. Fähige Umweltfachleute haben die Stadtverwaltung verlassen. Das muss geändert werden, sonst wird die Stadtplanung zum Spielball von Investoren, denen die Umwelt am hinteren Ende vorbei geht."
DH:" In welchen Stadtteilen gibt es Umweltprobleme ?"
Sandkühler:" Wenn ich mir die vorherrschende Windrichtung ansehe, ist Sickingmühle genau in der Abluft des Chemieparks. Nicht ohne Grund ist vor einigen Jahren die Schadstoffmessstation in Sickingmühle soweit abgespeckt worden, dass dort nur noch Temperatur, Wind und Niederschläge gemessen werden. Schadstoffmessungen erfolgen dort nicht mehr. Warum wohl? Wir werden uns dafür einsetzen, dass dies wieder geändert wird und Sickingmühle wieder überwacht wird."
DH:"Also stört sie der Chemiepark ?"
Sandkühler:" Ja,ja, das allgemeine Vorurteil, dass die GRÜNEN industriefeindlich sind. Das stimmt so nicht. Wir wären doch blöd, wenn wir einen derart großen Arbeitgeber ablehnen würden. Wir möchten nur ein Nebeneinander von Chemie und Umwelt unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben.
DH:"Danke für das Gespräch."
Autor:Diana Hubert aus Marl |
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