Rat der Stadt Marl soll Haushalt mit Millionen Defiziten und Schulden verabschieden

Foto: Bild: Stadt Marl

Der Haupt- und Finanzausschuss hat die Beschlussvorlagen zum Haushalt 2025 einstimmig in die Sitzung des Rates am Donnerstag (12.12.) vertagt. Dann sollen alle relevanten Punkte samt Satzung und Stellenplan diskutiert und eine Entscheidung über das Zahlenwerk getroffen werden.

Das Zahlenwerk weist ein Defizit von circa 62 Millionen Euro aus

Anfang November brachte Marls neuer Kämmerer Daniel Greb den Verwaltungsentwurf des Haushaltsplans für das Jahr 2025 in den Stadtrat ein. Das Zahlenwerk weist ein Millionendefizit aus. Die Ausgleichsrücklage und allgemeine Rücklage werden im nächsten Jahr aufgebraucht. Ende 2025 wird die Stadt bilanziell überschuldet sein. Damit bleibt Marl weiterhin in der Haushaltssicherung. 

Höhere Aufwendungen als Erträge

Für die Marler Haushaltssatzung bedeutet dies in Zahlen: Im Ergebnisplan steht dem Gesamtbetrag der Erträge in Höhe von 349 Millionen Euro ein Gesamtbetrag der Aufwendungen von 419 Millionen Euro entgegen. Unter Berücksichtigung des globalen Minderaufwands (8 Millionen Euro) ergibt sich ein Jahresergebnis von minus 62 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Ertrags- und die Aufwandsseite damit um etwa 25 Millionen Euro erhöht, das Jahresergebnis gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert.

Ausgleichsrücklage wird aufgebraucht

Die Ausgleichsrücklage und allgemeine Rücklage werden in 2025 gänzlich aufgebraucht. Das bedeutet, dass Ende 2025 die Stadt Marl mit ca. 17 Millionen Euro bilanziell überschuldet sein wird.

Damit bleibt die Stadt Marl auch weiterhin in der Haushaltssicherung.

Der Haushaltsentwurf 2025 enthält zwar eine Fortschreibung des Haushaltssicherungskonzeptes, das aber – anders als im Vorjahr – keinen Haushaltsausgleich innerhalb der nächsten zehn Planungsjahre mehr darstellen kann.

Geringere Gewerbesteuer

Vergleicht man den Haushalt 2025 – so wie er vorliegt - mit der Prognose für das Haushaltsjahr 2025 aus dem vergangenen Jahr, dann wird deutlich, dass vor einem Jahr für das Jahr 2025 noch ein besseres Ergebnis erwartet worden war: Anstelle von einem ordentlichen Ergebnis von minus 35 Millionen sind es nun minus 59 Millionen Euro. Die Verschlechterung resultiert im Wesentlichen aus einem Minus in Höhe von 20 Millionen Euro bei der Gewerbesteuer.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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