Rätselraten über fünf Millionen

Alles dreht sich beim Haushalt ums liebe Geld. Aber Marl hat nur Schulden und keine Ahnung, wie sie die in den Griff bekommen kann.
  • Alles dreht sich beim Haushalt ums liebe Geld. Aber Marl hat nur Schulden und keine Ahnung, wie sie die in den Griff bekommen kann.
  • hochgeladen von Mariusch Pyka

Es ist ein einziges Trauerspiel, das sich derzeit Politik und Verwaltung liefern. Der Haushalt für das laufende Jahr sollte bereits im Februar verabschiedet werden, doch egal in welchem Ausschuss bislang über die Sparmöglichkeiten diskutiert wurde, unterm Strich stand lediglich ratloses bis verärgertes Kopfschütteln - und das fast kollektive Ablehnen des Haushaltspapiere.
Der Grund: Die Verwaltung legte zwar die Sparziele von fünf Millionen Euro vor, doch „Wo und Wie“ die Millionen abgeschöpft werden sollen, darüber schweigt sie sich aus. Tacheles: Es gibt kein Konzept, keinen Ansatz, wo die Stadt sparen kann - oder will. Damit scheint der Haushalt erneut zum Scheitern verurteilt - und Marl weiter in der Schuldenfalle.

Dass gespart werden muss, weiß zweifelsfrei jeder in der Chemiestadt, brennt den Marler Politikern genauso auf den Nägeln wie der Verwaltung. Das Ei des Columbus ist bloß: Wo? Wie? Und genau nach diesen Antworten suchen die Verantwortlichen seit langem vergebens.
An Willensbekundungen, 2011 die erforderlichen fünf Millionen Euro im Haushalt einzusparen, liegt‘s nicht, aber an potenziellen Lösungen. Bislang reichte es gerade mal zu nebulösen Ansätzen, ohne allerdings konkrete Zahlen oder umsetzbare Einsparmöglichkeiten zu benennen. Zu wenig für den Bauausschuss. Der lehnte den Haushalt ab. Geschlossen! Denn: Keine konkreten Vorschläge, also kein Plan. Besser: Wo nichts ist, kann nichts verabschiedet werden. Und ohne greifbares Konzept dürfte wohl kein müder Euro in der Stadtkasse hängen bleiben.
Will heißen: Das Dilemma kennt kein Ende, die marode Haushaltslage wie die Fortsetzung der hoffnungslosen Haushaltsgestaltung sind weiterhin programmiert. Klartext: Eine Stadt trägt Handschellen. Um diese zu sprengen, fehlen Ideen, die elementare Fragen beantworten: In welchen Bereichen kann und muss gespart werden, wie und wieviel, damit Marl nicht komplett seine Handlungsfähigkeit verliert.
Doch weder die Verwaltung noch die Politik zeigen einen Weg, wie die finanziell anhaltende Notsituation zu bewältigen ist. Ein Status quo, der Angst vor der Zukunft macht.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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