Reallabor in Marl
Radschnellweg in Marl - Ein gescheitertes Experiment?
Die Stadt Marl hat mit dem Reallabor versucht, den Radverkehr durch spezielle Maßnahmen zu fördern. Doch nun, nachdem sich sogar die gelben Markierungen gelöst haben, stellt sich mehr und mehr die Frage nach dem Erfolg dieses Vorhabens.
Von Anfang an, bestanden Zweifel an dem Konzept und wir waren skeptisch, zuletzt schloss sich sogar die FDP unserer Meinung an, ob die Maßnahmen die erhoffte Wirkung zeigen würden. Diese Kritik unserer Fraktion im Stadtrat fand in der Berichterstattung des Medienhauses Bauer von Anfang an kaum Beachtung, was wieder einmal unsere oft kritisierten Fragen nach der medialen Darstellung sowie Unparteilichkeit aufwirft. Unsere Partei BÜNDNIS DEUTSCHLAND als Fraktion im Marler Stadtrat, hat aufgrund der mangelnden Ergebnisse und der fortlaufenden Kritik aus der Bevölkerung wiederholt gefordert, das Experiment sofort zu beenden.
Die Stadt Marl hat in einem Schreiben versucht, die Problematik herunterzuspielen. Darin heißt es, dass weitere Maßnahmen zur Netzverbesserung notwendig seien, um den Radverkehr signifikant zu steigern. Doch ist dies wirklich der richtige Weg? Es ist fraglich, ob eine Route wie die Willy-Brandt-Allee, die nur wegen des Pop-up-Radwegs benutzt wird, tatsächlich die Verkehrssituation verbessert.
Bemerkenswert ist auch, dass konkrete Zahlen zur Nutzung des Radwegs bisher nicht genannt wurden. Trotz der Installation von Videokameras an Schlüsselknotenpunkten bleibt unklar, wie genau sich das Nutzungsverhalten der Radfahrer entwickelt hat. Die Hoffnung, dass insbesondere Schülerinnen und Schüler der WBG verstärkt mit dem Rad zur Schule kommen, hat sich nicht bestätigt.
Die anhaltenden Proteste der Bürgerinnen und Bürger sowie die unverändert niedrigen Nutzungszahlen des Radwegs sprechen eine klare Sprache. Wann wird auch der Bürgermeister und die Altparteien im Stadtrat einsehen, dass diese Maßnahme nicht länger gerechtfertigt werden kann?
"Es ist Zeit, das Reallabor in Marl als das zu erkennen, was es ist: ein gut gemeintes, aber schlecht umgesetztes Experiment. Wir sollten das Experiment als gescheitert erklären und mit dem sofortigen Rückbau beginnen, um weitere Ressourcenverschwendung zu verhindern und die Verkehrssituation in Marl zu normalisieren. Nur so kann das Vertrauen in die städtischen Entscheidungsprozesse wiederhergestellt werden."
So, Wilfried Labsch, BÜNDNIS DEUTSCHLAND, Fraktionsvorsitzender im Marler Stadtrat.
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