Radler-Stammtischs-Marl startklar für die Unterschriftensammlung zum Radentscheid
Der Radler-Stammtisch-Marl ist startklar für die Unterschriftensammlung zum Radentscheid Marl. Was noch fehlt, um tatsächlich loslegen zu können, ist die Kostenschätzung der Stadt Marl. Diese muss neben der Angabe zu den zu erwartenden Fördermitteln von Bund und Land auf der Unterschriftenliste abgedruckt werden.
Der Radlerstammtisch Marl ist gut vorbereitet: Inzwischen stehen mehr als 70 freiwillige Unterschriftensammlerinnen und Sammler bereit und warten auf das Startsignal. Unterstützung kommt auch von mehr als 20 Geschäften, darunter Apotheken, Bäckereien, Kioske, Buchhandlungen, Supermärkte und ein Kino, die sich als Unterschriftensammelstellen beteiligen. Damit ist das ganze Stadtgebiet von Polsum bis Hamm und von Brassert bis Sinsen abgedeckt. In den Sammelstellen können die Bürger nicht nur selbst unterschreiben, sie können dort auch ausgefüllte Unterschriftenlisten abgeben und neue bekommen.
Die Ziele
Auf den Listen abgedruckt sind die neun Ziele, die die Stadt Marl in den nächsten acht Jahren umsetzen soll. Dazu zählen auch die Planung eines lückenlosen und engmaschigen Radwegenetzes, die Sanierung kaputter Rad- und Gehwege und die Einrichtung von Fahrradstraßen vor allen Marler Schulen und Kindergärten.
Radentscheid
Es sind mindestens 4160 gültige Unterschriften erforderlich, damit der Stadtrat über die Ziele entscheidet. Lehnt er sie ab, kommt es zum Radentscheid. Dann werden die Bürgerinnen und Bürger in die Wahllokale gerufen, um für oder gegen eine schnelle Sanierung und den Ausbau des Radwegenetzes in Marl abzustimmen.
Wer den Radentscheid als Unterschriftensammler oder mit einer Unterschriftensammel-Stelle in seinem Geschäft unterstützen möchte, findet auf der Internetseite www.radentscheid-marl.de ein Online-Formular oder sollte sich per E-Mail wenden an kontakt@radentscheid-marl.de
Forderungen des Radler-Stammtisch-Marl
1. Ein Durchgängiges, engmaschiges Radwegenetz erstellen
2. Für sichere Radwege an Hauptstraßen
3. Die kaputten Radwege reparieren
4. Die Geh- und Radwege durchgängig und einheitlich gestalten
5. Für Fahrradstraßen
6. Die Kreuzungen müssen komfortabler und sicherer gestalten werden
7. Auch Grüne Welle für Radfahrer
8. mehr Fahrradabstellplätze
9. Mehr Öffentlichkeitsarbeit für das Radfahren und Bürgerbeteiligung bei der künftigen Verkehrsentwicklung
Der Niedergang von Marl als "Fahrradfreundliche Stadt"
Marl gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) . Aber weil die Stadt seit Jahren die Geh- und Radwege verfallen lässt, wurde Marl von der AGFS bereits 2014 wegen mangelhafter Radförderung als erste und bisher einzige Stadt rausgeworfen. Der Anteil der Autofahrer hat in Marl deutlich zugenommen und liegt mit 62 Prozent deutlich höher als in vielen anderen Städten in NRW. Der Radfahreranteil ist mit 19 Prozentpunkten im NRW-Vergleich relativ hoch, sinkt aber seit Jahren.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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