Plastikfasten: Es geht auch ohne: 40 Tage plastikfrei

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Plastik überschwemmt mittlerweile unsere Umwelt – und ist heute eines der sichtbarsten und größten ökologischen Probleme. Es ist eine tödliche Gefahr für viele Lebewesen, die die Partikel als Nahrung aufnehmen. Die Plastikflut birgt auch Risiken für die menschliche Gesundheit – Mikroplastik wurde sogar im Blut von Menschen nachgewiesen. Zudem heizen Produktion und Konsum von Plastik die Klimakrise an.

Plastikflut stoppen!

Erstmalig in Deutschland haben sich große zivilgesellschaftliche Akteur*innen zu einem Bündnis zur Lösung der Plastikkrise zusammengeschlossen

Tüten, Becher, Verpackungen – seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Flut an Einwegartikeln aus Plastik sichtbar zugenommen. Zu Beginn der Fastenzeit sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): Es geht auch ohne. Zum fünften Mal ruft der Umweltverband zum Plastikfasten auf und ermutigt, während der Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostersonntag soweit es geht auf Plastik zu verzichten.

Plastikflut

„Wir alle kennen die alltägliche Plastikflut um uns herum. Viele glauben, dass wenn wir unseren Müll nur sorgsam trennen, Folien und Verpackungen zu neuen Produkten werden. Das meiste Plastik wird jedoch nicht recycelt, sondern verbrannt oder exportiert und landet schließlich in der Umwelt“, sagt Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft. „Plastikfasten kann uns bewusstmachen, wo wir im Alltag unnötigem Einwegplastik begegnen. Oft wird es nur wenige Minuten benutzt, bevor es im Müll landet. Dazu gibt es gute Alternativen.“

Rohstoffverbrauch für  klimaschädliche Produktion

Während des Lockdowns im Herbst stiegen die Restmüllmengen, die verbrannt werden, weiter an: In Berlin um immerhin etwa fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unrecycelte Abfallberge wachsen, gleichzeitig steigt der Rohstoffverbrauch für die klimaschädliche Produktion von neuem Plastik. Deutschland spielt dabei eine unrühmliche Rolle: Als größter Plastikproduzent Europas fühlen wir uns dennoch als vermeintliche Recyclingweltmeister.

bewusst auf Plastik verzichten

Verbraucherinnen und Verbraucher können beim Einkaufen bewusst auf Plastik verzichten, indem sie zum Beispiel wiederverwendbare Beutel sowie Transportboxen nutzen. So können zumindest Einwegtüten eingespart werden. Am besten sind natürlich Produkte ohne Verpackungen, wie sie beispielsweise Unverpacktläden oder Wochenmärkte anbieten. Manche Geschäfte stellen Kundinnen und Kunden auch Mehrweg- oder Pfandgefäße bereit. Bei Getränken lässt sich durch Mehrwegflaschen einfach Plastik einsparen.
„Eine weitere Möglichkeit ist, sich mit Menschen aus der Nachbarschaft zusammenzuschließen, Trockenware in Großgebinden zu bestellen und untereinander in plastikfreie Gefäße aufzuteilen“, sagt Korduan.

Plastikverpackungen im Laden  lassen

Wenn es im Supermarkt nicht möglich ist, plastikfrei einzukaufen, rät der BUND den Kundinnen und Kunden, unnötige Plastikverpackungen im Laden zu lassen. So setzen sie ein deutliches Zeichen, dass die Vermeidung von Plastikmüll vor allem in der Verantwortung von Handel und Herstellern liegt und nicht auf Privatpersonen abzuwälzen ist.
Es gibt viele gute Gründe, das ganze Jahr über Plastik zu vermeiden. Die siebenwöchige Aktion kann dabei ein guter Einstieg in ein plastikfreies Leben sein: „Dauerhaftes Plastikfasten ist letztendlich gut für unsere Gesundheit sowie für unsere Natur und Umwelt“, so Korduan.

Mehr Informationen zum Plastikfasten:

Von Aschermittwoch bis Ostersonntag möchte der BUND in den sozialen Netzwerken Verbraucherinnen und Verbraucher für die Problematik rund um Wegwerfprodukte und Einwegverpackungen sensibilisieren. Ziel ist es zu zeigen, dass viele Plastikprodukte überflüssig sind oder leicht durch nachhaltigere Alternativen ersetzt werden können. Der BUND ruft die an der Aktion Teilnehmenden dazu auf, unter dem Hashtag #Plastikfasten auf Instagram, Twitter, Facebook und YouTube über ihre Erfahrungen zu berichten und Tipps zum Plastiksparen untereinander auszutauschen. Eine Sammlung der besten Tipps zum Verzicht auf Plastik findet sich auf der BUND-Social-Wall unter www.bund.net/plastikfasten.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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