PILOTPROJEKT ÜBER DISKRIMINIERUNG IN GESELLSCHAFT UND SCHULEN

Foto: Bezirksregierung Münster

Sensibel mit Diskriminierung umgehen – das ist ein Ziel des Pilotprojektes „SPRYNG“ („Spreading Young Non-discrimination Generation“) unter Leitung von Prof. Dr. Stefanie Ernst am Institut für Soziologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). In Kooperation mit der Bezirksregierung Münster und dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Münster untersuchten die Forscher in den vergangenen zwei Jahren, wie stark und in welcher Form Diskriminierung in der Gesellschaft verbreitet ist. Darauf aufbauend entwickelten sie Maßnahmen, um insbesondere Jugendliche in ihrem schulischen Umfeld für das Thema zu sensibilisieren.

Zum Abschluss des Projekts werden die Ergebnisse in einer Diskussionsveranstaltung vorgestellt:am Montag, 3. September,

ab 14 Uhr in der Bezirksregierung Münster (Albrecht-Thaer-Straße 9)

Alle Interessierten sind eingeladen. Um Anmeldung per E-Mail an Ulrike.Schneider-Mueller@bezreg-muenster.nrw.de oder stefanie.ernst@uni-muenster.de wird gebeten.

Mobbing und Ausgrenzung

Um zu belastbaren Ergebnissen zu kommen, führten die Projekt-Mitarbeiter des Instituts für Soziologie unter anderem eine Umfrage in der Bevölkerung, in Schulen, Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen sowie unter Experten durch. Dabei ging es um Mobbing und Ausgrenzung zum Beispiel aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, einer körperlichen oder geistigen Einschränkung sowie sozialer Herkunft. Zudem nahmen 20 Lehrkräfte der Mittel- und Oberstufe von September 2017 – Januar 2018 an einer Qualifizierung zu schulspezifischer Antidiskriminierungsarbeit des Kommunalen Integrationszentrums Münster teil. Ziel der Qualifizierung war es, für die Auseinandersetzung mit Vielfalt und Diskriminierung als Querschnittsaufgabe zu sensibilisieren. Im Rahmen der Qualifizierung entwickelten die Lehrkräfte u.a. ein gemeinsames „Manifest“ für die diskriminierungssensible Schulkultur und bilden derzeit rund 20 Schülerinnen und Schüler zwischen elf und 19 Jahren zu „anti-discrimination-operators“ aus. Außerdem entwickelten die Projektbeteiligten einen Handzettel und einen virtuellen Materialkoffer für den Unterricht.

Die WWU-Soziologinnen arbeiteten eng mit der Universität Florenz zusammen, die entsprechenden Befragungen und Qualifizierungen in vier toskanischen Bezirken, darunter die Gemeinden Pistoia und Montale, durchführte. Das Projekt wurde von der Europäischen Kommission finanziert.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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