Ostermarsch 2021: Positive Bilanz trotz schwieriger Umstände
Das Netzwerk Friedenskooperative zieht eine positive Bilanz der diesjährigen Ostermärsche. In rund 100 Städten fanden über Ostern Aktionen für Frieden, Abrüstung und Gerechtigkeit statt. Die Forderung nach der Senkung der Rüstungsausgaben, dem Beitritt zum UN-Atomwaffenverbot und dem Stopp von Rüstungsexporten standen dabei im Fokus. Trotz der schwierigen Umstände, beteiligten sich zahlreiche Menschen an den Ostermarsch-Aktionen, die Corona-bedingt teils auf der Straße, teils virtuell stattfanden.
positive Teilnehmerzahlen
Die regionalen und lokalen Veranstalter der Ostermärsche berichten von überraschend positiven Teilnehmerzahlen. Aufgrund der Corona-Situation waren die Erwartungen im Vorfeld eher pessimistisch. Das Netzwerk Friedenskooperative wertet dies als ein positives Zeichen für die Bewegung, insbesondere nachdem die Ostermärsche im vergangenen Jahr fast ausschließlich online stattfinden konnten. Bei den auf der Straße stattfindenden Ostermärschen haben die Friedensaktivisten mit Maske und Abstand und Einhaltung der Hygienekonzepte protestiert und damit gezeigt, wie verantwortungsvoller und achtsamer Protest aussehen kann. Für die Bewegung ist es zudem ein wichtiges Signal, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden konnten.
Zentrale Forderungen der Ostermärsche
„Die Ostermärsche fordern in Zeiten von Corona ein Umdenken. Wir fordern Abrüstung, damit eine Umverteilung der Gelder in zivile Bereiche, für bessere medizinische Versorgung, Bildung und soziale Gerechtigkeit stattfinden kann.“, fordert Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. Viele der Forderungen, die bei den Ostermärschen artikuliert wurden, forderten im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl einen grundlegenden Politikwechsel. „Abermilliarden Euro für Aufrüstung, bewaffnete Kampfdrohnen oder neue Trägersysteme für die in Deutschland stationierten Atombomben? Da macht die Zivilgesellschaft nicht mit!“, erklärt Golla weiter.
Atomwaffenverbotsvertrag (AVV)
Zentral war ebenfalls die Forderung nach nuklearer Abrüstung. Die Friedensbewegung sieht sich durch das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) zu Beginn des Jahres in ihrem Engagement bestärkt. „Der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland sowie der Beitritt zum Atomwaffenverbot sind schon lange überfällig.“, so Golla. Vier Fünftel der Menschen in Deutschland sprechen sich sowohl für das Atomwaffenverbot, wie auch für den Abzug der Atomwaffen aus Büchel aus. Das zeigt eine erst kürzlich von „Greenpeace Deutschland“ veröffentlichte repräsentative Umfrage. „Die kommende Bundesregierung muss diese Forderungen endlich umsetzen! Es darf nicht länger Politik gemacht werden gegen so weite Teile der Bevölkerung.“
Online-Aktionsangebote 2021
Obwohl in diesem Jahr in vielen Städten Ostermarsch-Aktionen auf der Straße stattfinden konnten, gab es auch 2021 wieder zahlreiche Online-Angebote, die zum einen von den lokalen und regionalen Veranstaltern organisiert wurden. Zum anderen stellte das Netzwerk Friedenskooperative auf der Aktionswebsite www.ostermarsch.de ein Online-Angebot zur Verfügung. Mehrere Hundert Menschen beteiligten sich dort mit einem Foto, mit dem sie ein virtuelles Friedens-Zeichen ausfüllten.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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