Muezzin darf doch zum Gebet rufen
Oer-Erkenschwick steht erneut in der Debatte

Wann ertönen hier die ersten Muezzin-Rufe?

Die Türkisch-Islamische Union DITIB in Köln hat erstmals den Muezzin per Lautsprecher zum Gebet rufen lassen: höchstens fünf Minuten und mit begrenzter Lautstärke. Doch es gibt weiterhin Kritik am Plan.

Auch die Stadt Oer-Erkenschwick erteilte 2014 der DITIB-Gemeinde eine immissionsschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung für Gebetsrufe über Lautsprecher. Die muslimische Gemeinschaft hatte jede Woche einmal für 15 Minuten Zeit, um über Lautsprecher zum Gebet aufzurufen.

Dagegen hatte ein Anwohner (71) bekanntlich geklagt, der mit seiner Frau ungefähr 890 Meter von der Moschee entfernt wohnt.
Der Ruf des Muezzin (übersetzt u. a.: Allah ist der Größte. Es gibt keinen Gott außer Allah.) sei eine öffentlich verbreitete religiöse Bekundung, die sie als bekennende Christen in ihrem vom Grundgesetz geschützten Grundrecht der negativen Religionsfreiheit verletze.

Der Kläger sagte: Die Muslime sagen, der Muezzin ruft zum Gebet. Ein Muezzin-Ruf ist in Wirklichkeit bereits Teil des Gebets. Durch die Herausstellung Allahs als alleinigen Gott und Mohammed, seinen Propheten wird mein Glaube an Gott, Jesus Christus und an den Heiligen Geist diffamiert. Mein Glaube wird nicht anerkannt. Im Gegenteil, nach Ansicht der Muslime, beten wir Christen sogar einen Götzen an.“

Das Oberverwaltungsgericht in Münster hob eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Gelsenkirchen aus dem Februar 2018 auf.

Kritik an DITIB ist berechtigt
Die DITIB ist gleichermaßen der deutsche Arm der türkischen Religionsbehörde. Demnach werden die Imame, die für die deutschen Moscheen verantwortlich sind, von einem Religionsministerium der Türkei entsandt, welches auch für die Bezahlung der Imame verantwortlich ist. Die DITIB unterhält hier rund tausend Vereine, Kulturvereine und Moscheen. Das heißt, hier fließt Geld nach Deutschland und hier sind auch Abhängigkeiten von der Finanzierung aus Ankara.  Es ist zu befürchten, dass die türkische Regierung über die DITIB Einfluss auf deutsche Schulen nehmen wird.

Die Bürgerfraktion-Marl hat und wird sich weiterhin gegen die von der Türkei finanzierten DITIB Moscheen, sowie den entsprechenden Ruf aussprechen. Es handelt sich dabei speziell um eine Machtdemonstration des politischen Islam.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.