Neues Naturschutzgebiet droht Chemiepark, das Wasser abzudrehen

Wenn‘s um Arbeitsplätze und die Interessen des Chemieparks geht, rückt der Naturschutz in die zweite Reihe.
Zwar plant der Lippeverband die Verlegung und damit den Neubau der Lippedeiche auf der vier Kilometer langen Strecke zwischen der Lippramsdorfer Straße und der Oelder Brücke, doch das Projekt, das rund 85 Millionen Euro kosten soll, wird wohl so nicht durchgeführt werden. Denn diese Maßnahme würde nicht nur einen verbesserten Hochwasserschutz schaffen, sondern direkt vor der Nase des Chemieparks eine etwa 60 Hektar große Auenlandschaft wachsen lassen. Das ist das eigentliche Problem, denn durch die Vergrößerung des Naturschutzgebietes würde die Wassergewinnung des Chemieparks gefährdet und Brunnenanlagen müssten verlegt werden. Da droht das nächste Handicap für Evonik und Infracor: Die europäischen Umweltschutzgesetze werden ständig verschärft, neue Anlagen würden dadurch eventuell gar nicht zugelassen werden - und wenn dann mit extremen Auflagen und Kosten.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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