Neubau der Goetheschule in Marl Brassert wird viel teurer als geplant

So soll der Eingangsbereich mit Treppenaufgang einmal aussehen.
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Der Neubau der Goetheschule an der Hervester Straße wird deutlich teurer als geplant. Es gibt eine zusätzliche Einstellung von rund 9 Mio. Euro an Mehrkosten  städtischen Haushalt.

Rapide Kostensteigerungen

Das Gebäude der Goetheschule in Alt-Marl ist in die Jahre gekommen. Die Stadt betrachtet den Neubau weiterhin als wirtschaftlichste und energieeffizienteste Lösung – trotz der jetzt kalkulierten Mehrkosten.  Vorgesehen sei unter andrem ein bivalentes Heizsystem, das mit zwei Betriebsarten wie etwa Wärmepumpe oder konventionellen Heizkessel arbeite. Nun erhöhen sich die Baukosten von 20 auf rund 29 Mio. Euro.  Darüber hinaus sind auch zusätzliche Leistungen mit aufgenommen worden, die bislang noch nicht in der Maßnahme berücksichtigt waren. So soll die Goetheschule beispielsweise eine dezentrale Lüftungsanlage, eine Photovoltaikanlage und einen Hubboden für das Lehrschwimmbecken erhalten.

Eine Verbesserung der alten Schule wäre wesentlich billiger gewesen.

Dass öffentliche Bauten fast immer mehr kosten als gedacht einen zentralen Grund. Bei Prestige-Projekten kalkuliere die Politik bewusst knapp. Denn nur, wenn die Vorhaben nicht zu teuer erscheint bekommt  man für sie auch Mehrheiten.  Am Anfang steht ein Projekt, das wahrscheinlich auch wichtig ist und das alle wollen und brauchen. Damit es schnell durchgeht, werden die Kosten klein und der Nutzen groß gerechnet und die Bauzeit ebenfalls als gering betrachtet. Dann sind alle ganz euphorisch und es wird losgebaut. Am Ende treten diese Versprechungen alle nicht ein. Wir haben es grundsätzlich immer mit Fehlplanungen zu tun.

Zweigeschossige Grundschule

Der Haupt- und Finanzausschuss sprach sich am Dienstag bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme für den weiteren Neubau der Goetheschule und die Bereitstellung der Mehrkosten in den Haushalt der Stadt aus.  Der Entwurf der Architekten sieht eine zweigeschossige Grundschule mit drei sternförmig angeordneten Gebäuden vor, die sich in die Grünbereiche schieben und dadurch geschützte Außenbereiche erfassen. Im Mittelpunkt der Schule soll sich künftig ein offener Bereich mit Treppenaufgang befinden, von dem im Erdgeschoss die Fachklassen, der Offene Ganztag sowie die Aula und der Verwaltungsbereich abgehen. Sport- und Schwimmhalle sind künftig durch ein Dach verbunden.

So soll der Eingangsbereich mit Treppenaufgang einmal aussehen.
Das Architektur-Kontor aus Wuppertal mit der ersten Visualisierung der zukünftigen Goetheschule. Fotos: Stadt Marl / PONNIE Images, Aachen.
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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