Mehrere tausend Teilnehmer bei Kundgebungen am Freitag gegen AFD erwartet
Gemeinsam mit Stimmen der AfD haben die bürgerlichen Parteien in Thüringen einen Ministerpräsidenten gewählt. FDP und CDU wurden damit zu Steigbügelhaltern der rechtsextremen AfD. Dies ist ein bitterer Tag für die Demokratie.
Am Freitagabend (7.2.) findet der Neujahrsempfang der AfD im historischen Rathaus der Stadt Münster statt. Das Bündnis "Keinen Meter den Nazis" hat zum Protest aufgerufen und ab 16:00 Uhr rund um den Prinzipalmarkt drei Kundgebungen angemeldet. Der Veranstalter rechnet mit mehreren tausend Teilnehmern. Fast zeitgleich haben das "Bündnis gegen Abschiebung" und eine Privatperson zwei weitere Versammlungen in der Innenstadt angemeldet.
Die Polizei wird den Prinzipalmarkt rund um das historische Rathaus und das Stadtweinhaus absperren, um die Eigenständigkeit jeder Versammlung zu wahren und das Herzstück münsterscher Stadtgeschichte zu schützen. Diese Absperrungen führen zu Beeinträchtigungen des gewohnten Ablaufs, sind jedoch unvermeidbar. Für die Dauer der Versammlungen wird der Busverkehr umgeleitet.
Gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung
Bereits um 16:00 Uhr startet das Bündnis "Keinen Meter den Nazis" mit einer Mahnwache vor dem Stadthaus 1 an der Klemensstraße. Von 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr erfolgt eine weitere Mahnwache an der Salzstraße vor dem Warenhaus Karstadt. Um 17:00 Uhr beginnt eine Versammlung auf dem Prinzipalmarkt, die der Veranstalter unter dem Motto "Gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung - AfD nicht willkommen" angemeldet hat. Die Bühne für diese Versammlung wird ab 12:00 Uhr aufgebaut, zeitnah werden die ersten Absperrgitter rund um das Rathaus aufgestellt. "Das Bündnis gegen Abschiebung" versammelt sich ab 16:30 Uhr auf der Salzstraße, die Privatperson hat um 16:30 Uhr zu einer Mahnwache vor beiden Eingängen der Arkaden aufgerufen. Die generell beschränkte Nutzung des Prinzipalmarktes wird durch die zahlreichen Versammlungen auch für Fußgänger und Radfahrer weiter eingeschränkt. Radfahrer sollten ab 16:00 Uhr den Prinzipalmarkt meiden und Alternativen nutzen.
Protest gegen den Neujahrsempfang der AfD in Münster!
Auch 2020 will die extrem Rechte „Alternative für Deutschland“ einen Neujahrsempfang im Rathaus in Münster abzuhalten.
Die AfD nutzt den Neujahrsempfang als Bühne, um sich in der „guten Stube“ der Stadt als normale Partei darzustellen, und diese Bühne gilt es, ihr zu nehmen! Der Neujahrsempfang hat nicht nur Relevanz für Münster und das Münsterland, über diesen wird überregional berichtet. Auch dieses Jahr ist das zu erwarten: Nicht weil sich bei der AfD-“Prominenz” angekündigt hat, sondern primär wegen der breiten Proteste, die wir dagegen auf die Beine stellen werden. Das mag auf den ersten Blick paradox klingen, ist aber genau richtig: Denn Schweigen würde Ignoranz oder schlimmer noch Zustimmung suggerieren. In den letzten Jahren wurde primär darüber berichtet, wie viele Menschen sich der AfD entschieden entgegengestellt haben, als über die geistigen Brandstifter*innen, die sich an dem Abend im Rathaus versammelten. Und so sollte das sein.
Münster hat keinen Platz für Rassismus
Das Münsteraner Rathaus ist schön, schnieke oder jovel wie hier manche zu sagen pflegen, und mag sich in den Augen der AfD als angemessene Bühne eignen. Doch diese überlassen wir ihnen sicherlich nicht ohne Protest und Widerstand, denn wir sind überzeugt: Münster hat keinen Platz für Rassismus, Nationalismus und soziale Ausgrenzung! Wir sind viele. Wir sind mehr. Wir sind divers, solidarisch, antirassistisch, queer, feministisch und antifaschistisch. Wir werden nicht nachgeben und nicht weichen: Keinen Meter!
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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