Mehr als 5 Millionen Euro für drei Projekte zum Strukturwandel im Kreis Recklinghausen
Regierungspräsidentin Dorothee Feller hat in Recklinghausen vier Förderbescheide für drei Projekte aus dem Programm „Umbau 21 – Smart Region“ über 5.091.085 Euro übergeben.
„Dass wir als Bezirksregierung Münster das Programm „Umbau 21 – Smart Region“ mit mehr als fünf Millionen Euro fördern können, freut mich sehr. Die Digitalisierung und innovative Wirtschaftsprojekte werden die Emscher-Lippe-Region voranbringen. Der Strukturwandel kann so aktiv gestaltet werden und beispielhaft gelingen“, sagte Regierungspräsidentin Dorothee Feller.
Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen
Für das Kooperationsprojekt „Emscher-Lippe-Thingsnet – Internet of Things (IoT) für die Emscher-Lippe-Region“ erhalten der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen 123.498 Euro und die IST planbar GmbH 197.803 Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 401.626 Euro. 80 Prozent werden vom Land Nordrhein-Westfalen übernommen. Ausgehend von der Stadt Recklinghausen soll ein Daten-Netzwerk für kleine Datenmengen und große Entfernungen ("Long Range Wide Area Network") aufgebaut und exemplarisch mit Mess-Sensoren (beispielsweise Verkehrsdaten) ausgerüstet werden. Vier Expertenbeiräte begleiten das Projekt und deren Umsetzung. Die gesammelten Messdaten werden frei zugänglich über eine Internetseite zur Verfügung gestellt.
Hochschule Ruhr West
Mit 3.448.758 Euro wird das Projekt „Emscher-Lippe4 – Digitalisierung erleben im Lern- und Demonstrationslabor für Innovation, Integration, Transfer und Bildung“ der Hochschule Ruhr West (HRW) gefördert. Die Gesamtkosten liegen bei 4.012.675 Euro.
Das Land fördert bis zu 90 Prozent der Gesamtausgaben.
Im Rahmen des Projektes soll durch die HRW in Kooperation mit sieben Weiterleitungsmittelempfängern eine High-Tech-Werkstatt aufgebaut werden. Dadurch soll eine Demonstrationsplattform einer intelligenten Produktionsstätte der Zukunft geschaffen werden, um Digitalisierung insbesondere für Menschen mit Beeinträchtigungen erlebbar zu machen. Es zeigt wie individuelle Hilfsmittel, Assistenz-Systeme und innovative Produkte hergestellt werden können, die die Teilhabe in der Arbeitswelt und damit in der Gesellschaft stabilisieren und ausbauen.
Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen
Für das Projekt „RegHUB – Smart Social Solutions“ kooperiert die Gesellschaft für Beruf und Bildung e.V. mit dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Recklinghausen gGmbH und der Bergischen Universität Wuppertal. Die Gesamtausgaben in Höhe von 1.541.125 Euro werden vom Land mit bis zu 90 Prozent gefördert.
Hauptziel des Projektes ist es, Menschen mit Beeinträchtigungen durch die Entwicklung innovativer digitaler Lern- und Assistenzsysteme zu befähigen, in Werkstätten und Betrieben der Region ihre Arbeitsplätze zu sichern und auszubauen. Innovative Verfahren wie beispielsweise interaktive und multimediale Trainings- und Bedienungssysteme einschließlich 3-D-Druck-Lernmodelle und 3D-Scan werden wissenschaftlich analysiert, angepasst, erprobt, transferiert und sollen dauerhaft eingesetzt werden. Diese Assistenzsysteme machen beispielsweise Arbeitsanleitungen und Schulungen verständlicher und effizienter. Komplexe, schwierige Arbeitsprozesse werden vereinfacht. Die Assistenzsysteme werden zunächst im Labor entwickelt, in den Recklinghäuser Werkstätten experimentell erprobt und danach die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Außenarbeitsplätze sowie in Unternehmen transferiert. Die Verzahnung und Verflechtung zwischen Werkstatt für behinderte Menschen und den Partnerunternehmen wird so intensiver und effizienter. Die Zielgruppen sichern und erweitern ihre Kompetenzen für den Arbeitsmarkt und den Unternehmen eröffnen sich neue Wege, Integrationsarbeitsplätze einzurichten.
Bereits am 18. Mai 2018 hatte Feller drei Förderbescheide aus dem Programm „Umbau 21 – Smart Region“ überreicht. „SmartDemography“ wird mit rund 776.000 Euro, „Smart Networks“ mit mehr als 2,24 Millionen Euro und „DigiQuartier“ mit 1,26 Million Euro gefördert. Das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt jeweils 90 Prozent der Gesamtkosten für diese Digitalisierungsvorhaben.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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