Marler Stadtrat lehnt Fracking ab

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In der letzten Sitzung vor der Kommunalwahl wurde im Marler Stadtrat ein Erfolg erzielt. Der Antrag, weiterhin kein Fracking auf Marler Stadtgebiet zu erlauben, fand eine breite Mehrheit. Die Bürgerliste WIR für Marl überzeugte durch ihre Argumente.

Hier der Redebeitrag:

Nach Angaben der Bezirksregierung Arnsberg sind in den Regionen Unna sowie Haltern am See/Marl weitere Bergbauberechtigungen für eine Fläche von 404 Quadratkilometern beantragt. Die Stadt Marl ist deshalb direkt betroffen weil das Trinkwasser für die Bevölkerung unserer Stadt aus Haltern und Umgebung kommt.

Fracking birgt große Risiken

Millionen Liter Wasser werden bei jedem Frack-Vorgang mit giftigen Chemikalien versetzt und dann in die Erde verpresst. Laut einer Stellungnahme des Umweltbundesamtes ist ein Eindringen der mit Chemikalien vermischten Fracking-Flüssigkeit in das Grundwasser möglich.
Als Resultat einer Anfrage hatte die Bergbehörde mitgeteilt, dass allein in 2014 acht der 21 Aufsuchungserlaubnisse auslaufen. Dazu liegen weitere acht Anträge für neue Erlaubsnisfelder vor.
Nach dem geltenden Bundesberggesetz sind Erlaubnisse zur Aufsuchung von Erdgas zu versagen, wenn dem überwiegende öffentliche Interessen entgegen stehen. Das ist beim Fracking unkonventioneller Erdgaslagerstätten unzweifelhaft der Fall. Auch die Landesregierung hat dies mit ihrer Risikostudie bestätigt. Wir erwartet von der Bezirksregierung, dass sie nicht weiter die Tür zur Anwendung dieser ebenso überflüssigen wie gefährlichen Technologie offen hält.

Bürger hatten die Bezirksregierung Arnsberg im Rahmen einer offiziellen Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz (UIG) um Übermittlung aller vorliegenden bergrechtlichen Erlaubnisse zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen gebeten. Dem war die Behörde nachgekommen. Danach laufen die Erlaubnisse für die Felder Adler, Falke, Hamm-Ost, Hamm-Süd, Hellweg, Herford, Nordrhein-Westfalen Nord und Saxon 1 West im Laufe dieses Jahres aus.
Für die Claims Herford und Saxon 1 West am Niederrhein sind bereits Verlängerungen beantragt. Sowohl die Kommunen als auch die Bevölkerung haben davon nichts mitbekommen. Trotz aller Beteuerungen von Politik und Behörden, alle Vorgänge rund ums Fracking transparent zu machen, herrscht weiterhin überwiegend Geheimniskrämerei vor.
WIR für Marl fordert nach wie vor ein gesetzliches Fracking-Verbot. Trinkwasser und Gesundheit haben für uns absoluten Vorrang. Den Einsatz umwelttoxischer Substanzen lehnen wir ab.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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