Marler protestieren gegen Mülldeponie
Die Bewohner des Rebhuhnwegs am Fusse der Halde in der Waldsiedlung und Mitglieder des Kleingartenvereins Brinkfortsheide mobilisierten für den Protest im Stadtrat gegen die geplante Schadstoffdeponie auf der Halde vor ihrer Haustür. Vor der Ratssitzung brachten sie ein grosses Protesttransparent an den Fahnenmasten des Rathauses an.
In der Fragestunde der Ratssitzung brachten sie ihren Protest zum Ausdruck
Die Bürger stellten Fragen zur geplanten Schadstoffdeponie.
Die RVR will die Halde Brinkfortsheide als Mülldeponie der Klasse 1 nutzen. Für uns Bürger heißt dies:
Jahrelang Lärm- und Verkehrsbelastung durch LKW´s, Abladen der Schadstoffe und Bauarbeiten am Haldenkörper. Belastung der Gesundheit und der Natur durch Schadstoffanreicherungen.
Abwertung der Wohngegend durch sinkende Immobilienpreise. Wer möchte schon neben einer Müllhalde wohnen? Den Einwohnern des Rebhuhnwegs hatte man beim Kauf ihre Häuser noch signalisiert das auf der Halde ein Naherholungsgebiet kommt.
Andere Städte kriegen schöne Halden, die wir mit einer Müllhalde finanzieren sollen. Die RAG darf sich nicht so einfach aus der Verantwortung ziehen. Jahrzehntelang wurden in Marl durch die Zechen Geld verdient, die Halden gehören zu den Altlasten des Bergbaus. Jetzt sollen die Marler Bürger mit einer Deponie belastet werden um die Altlasten des Bergbaus zu bezahlen.
Christian Thieme von der Bürgerinitiative Marl Hüls:
Also. Marl ist nicht die Müllkippe des Regionalverband Ruhr. Die Bürger, die sich im Umfeld der Brinkforthalde angesiedelt haben, wollen von ihrem Stadtrat wissen wohin die Reise geht. Wenn dieser Abraum nur harmloser Bauschutt und Erde ist, dann kann das Zeug dort bleiben wo es ist. Ich möchte eine klare Aussage aller hier vertretenen Fraktionen. Entweder für oder gegen diese Gefahrstoffdeponie. Kein rumeiern, ja oder nein. Sagen Sie das bitte klar und deutlich.
CDU, FDP und SPD verhinderten ein klares Nein
CDU, FDP und SPD verhinderten klares NEIN gegen eine Deponie der Schadstoffklasse 1. Weil sich die großen Fraktionen nicht eindeutig gegen eine Schadstoffdeponie in Marl aussprechen wollten, haben sie den Antrag vertagt. Die kleinen Fraktionen haben sich eindeutig gegen die Schadstoffdeponie ausgesprochen . SPD, CDU und FDP haben sich in der Ratssitzung nicht gegen die Pläne einer Deponie klar ausgesprochen sondern eierten rum und versuchten die Bürger auf eine Informationvertanstaltung zu vertrösten, dabei gibt es seit 2016 Geheimgespräche über Schadstoffdeponien auf Halden. Wer jetzt auf Zeit spielt und nicht gegen die Deponie Front macht, stellt sich gegen Interessen von Marl und wacht auf wenn die Deponie genehmigt ist.
Bürger wurden entäuscht
Anwesende Anwohner der geplanten Schadstoffdeponie fühten sich nach der Sitzung nicht ernst genommen.Die Bürger und Bürgerinnen sind maßlos enttäuscht. Die grossen Parteien im Marler Stadtrat haben nicht verstanden warum sie in der letzten Wahl in Marl so viele Stimmen verloren haben.
Eins ist sicher , stellt sich der Stadtrat nicht sich nicht rechtzeitig gegen die Planungen und das Genehmigungsverfahren, sind die Bürger und Bürgerinnen aus der Waldsiedlung, Sickingmühle, Hüls, Lenkerbeck und Sinsen die Leidtragenden. Wer sich nicht frühzeitig wehrt muss mit der Deponie leben.
Vertuschung?
Der RVR und die RAG behaupten immer dass keine "nennenswerten Konzentrationen von Schadstoffen" dort gelagert werden sollen. Betonen aber das dort der Erdaushub von der Emscher abgeladen werden soll, der jahrzehntelang mit giftigen Abwasser verseucht wurde.
Die Schadstoffdeponie wird viele Marler Stadtteile belasten
Die Lage der Halde zeigt wie viele Stadtteile betroffen sind. Jahrelang werden die mit Schadstoffmüll beladenen LKW durch Marl fahren. Die Bergehalde liegt im Nord-Osten von Marl zwischen den Bundesautobahnen A43 und A52 südlich des Kreuzes Marl-Nord und ist ca.130 ha groß. Im Osten der Halde wird die Bergehalde durch die Bundesautobahn A43 begrenzt, im Süden durch ein angrenzendes Gewerbegebiet. Im Westen der Bergehalde liegt das Wohngebiet Marl-Hamm.
Die Bergehalde Brinkfortsheide wurde vom Bergwerk Auguste Victoria noch bis Ende des Jahres 2015 geschüttet und befindet sich noch unter Bergaufsicht.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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