Marler meinen: "Es gibt wertes und unwertes Leben"
„Sollte die NPD verboten werden?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich die Schüler des Sozialwissenschaften-Kurses in der 11. Klasse der Marler Willy-Brandt-Gesamtschule. Und sie entwickelten im Rahmen einer Unterrichtsreihe dazu einen eigenen Fragebogen, um rechte Tendenzen in Marl zu erörtern.
Darin wurde nach dem Nationalgefühl, einem möglichen Einwanderungsstopp nach Schweizer Vorbild und Fragen zu deutschen Interessen in Europa gestellt. Insgesamt nahmen 300 Marler an der Umfrage teil. Repräsentativ ist die Umfrage dennoch nicht, da fast 50 Prozent der Befragten unter 25 Jahre alt waren.
Sollte die NPD verboten werden?
Mit Hilfe ihres Lehrers und dem Statistikprogramm „Grafstat“ von der Bundeszentrale für politische Bildung, werteten die Schüler die Antworten aus. „Uns haben einige Ergebnisse sehr verwundert“, sagt Romina Schulke, Schülerin des Jahrgangs 11 und erklärt wieso: „Zum Beispiel haben wir festgestellt, dass etwa 40 Prozent der Befragten finden, dass es wertes und unwertes Leben gibt. Dabei sind wir eigentlich davon ausgegangen, dass alle Menschen denken, dass jedes Leben gleich viel Wert ist.“
Brandt-Schüler finden heraus: 60 Prozent sind stolz, Deutsche zu sein
Eine lebhafte Diskussion löste auch die Frage nach dem Nationalgefühl aus. 60 Prozent der Befragten bekannten, dass sie stolz seien, Deutsche zu sein. Auch unter den Schülern gab es dazu kontroverse Positionen.
Chris Czarnecki, ebenfalls Schüler und Projektteilnehmer, betont, dass 47 Pronzent der Befragten finden, dass Rechtsextremismus in Marl verharmlost wird. Er macht klar: „Wir sollten alle im Kopf behalten, dass Marl keinen Platz für Rassismus hat!“
Aber es gab noch eine weitere elementare Erkenntnis bei dieser Aktion: Die Beteiligten waren sich alle uneingeschränkt einig, dass der SoWi-Unterricht so auch gleich viel mehr Spaß macht.
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.