Marl muss flächensparende Kommune werden, SARIA darf sich nicht im Landschaftsschutzgebiet vergrössern
Die Schlüsselrolle für flächensparenden Umgang mit Grund und Boden haben die Kommunen, dort muss das Bewusstsein und die Kompetenz für den sparsamen und schonenden Umgang mit der Fläche wachsen und verankert werden. Das Ziel muss sein , den Flächenverbrauch zu senken und langfristig auf Null zu setzen. Einen weiteren Verlust an Flächen können wir uns angesichts der wachsenden Nutzungskonkurrenz nicht mehr leisten: die Artenvielfalt ist bedroht, Lebensräume werden zerstört und sind nicht wieder herzustellen. Wir brauchen ein neues Bewusstsein für den Wert der Natur in unserer Umgebung.
Böden sind ein nicht vermehrbares Gut
Der schonende Umgang ist eine Verpflichtung gegenüber den nachkommenden Generationen. Wir müssen das Potential in den Städten nutzen, indem wir brachliegende Gewerbeflächen sanieren und uns am Bedarf des demografischen Wandels orientieren.
In Marl hat die GroKo andere Pläne, sie wollen den Flächenverbrauch noch steigern. Statt sich auf alte Industriefächen zu beschränken, will die GroKo aus SPD, CDU, fdp/bum noch im Landschaftsschutzgebiet Rennbach Flächen zum Industriegebiet ausweisen. Es geht hier um die Erweiterung von SARIA. Während andere Kommunen ausgezeichnet werden ist das Bewusstsein in Marl bei der Politikmehrheit im Stadtrat im vergangenen Jahrhundert stehen geblieben.
Sechs Staädte aus Nordrhein-Westfalen haben ein Zertifikat fürs Flächen sparen erhalten. Damit gehören ab sofort die Städte Dormagen, Emsdetten, Porta Westfalica, Münster und Recklinghausen sowie die Gemeinde Hellenthal zu den zertifizierten Kommunen, die sich erfolgreich mit ihrer kommunalen „Flächensituation“ auseinander gesetzt haben.
Im Zeitraum von September 2013 bis Juni 2014 haben die Kommunen an dem Zertifizierungsverfahren teilgenommen. Sie mussten darlegen wie sich ihre Flächensituation darstellt, wie sie ein Flächenmanagementsystem aufbauen und ihre Kommunikation gestalten sowie offen legen, welche planerischen Steuerungselemente sie zur Flächeneinsparung nutzen.
In Recklinghausen wurde ein neuer Flächennutzungsplan aufgestellt, in dem unter anderem die Entwicklung von Gewerbeflächen im Innenbereich neu ausgerichtet wurde.
So hat die Gemeinde Hellenthal ein Anreizprogramm „Junge Menschen in alten Häusern" eingeführt, mit dem Ziel, die Anzahl von Neubauten zu verringern und ältere Häuser für junge Familien wieder attraktiv werden zu lassen. Die Stadt Dormagen hat in einem Pilotprojekt ein verwaltungsinternes Informationssystem aufgebaut. Mit diesem System haben alle Planer der Stadt die Möglichkeit zu schauen, wo Flächen frei sind und zu welchen Zwecken sie genutzt werden könnten. In der Stadt Münster gilt das Gebot Innen- vor Außenentwicklung. Mit Hilfe eines Anreizprogramm werden hier die Sanierungen von Altbauten gefördert, um der Flucht in Neubausiedlungen entgegen zu wirken.Die Stadt Porta-Westfalica hat bereits ausgewiesene Bauflächen im Außenbereich aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen, da diese auf Grund des demografischen Wandels nicht mehr benötigt werden. Die Stadt Emsdetten hat sich dem Grundsatz einer nachhaltigen Flächenentwicklung unterworfen, nach dem Flächen im Innenbereich mit erster Priorität entwickelt werden sollen.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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