Marl Hüls, ein "Hitze- Hotspot?
Diese Feststellung steht in der Vorlage die der Regional Verband Ruhr (RVR) , den Marler Rats-Parteien bei der letzten Sitzung als Ratgeber zur Entscheidungsfindung in Sachen Klimaangepasster Stadtplanung mit auf den Weg gegeben hat.
Wörtlich heißt es in dem Schreiben:
"Die Ortsmitte Hüls ist zudem gemäß Hitze-Kartierung ein Hitze-Hotspot im Stadtgebiet".
Der RVR empfiehlt weiter das Maßnahmen zur Reduzierung der Aufheizung, direkt zur Klimaanpassung dienen.
Regionalplan Änderung
Auf der Tagesordnung der Abgeordneten stand der Flächentausch Stübbenfeld- Hülser Wald, eine Formalie zur Regionalplan Änderung die dann das exclusive Bauvorhaben "Hülser Waldpark" ermöglichen soll.
Bereits in ihrem Widerspruch zum Antrag der Stadt Marl an den Regionalverband kritisiert die Bürgerinitiative Marl Hüls diesen Flächentausch als Gefälligkeitsplanung für einen stadtbekannten Bau- Löwen.
Offensichtlich habe die Stadtplanung das Alt Marler Gewerbe- und Wohngebiet "Im Stübbenfeld" eigens projektiert um Ersatz-Grünflächen auszuweisen.
"Ein weiterer Bedarf ist aufgrund des bisher nicht belegten Gewerbegebietes an der Karl Breuing Straße überhaupt nicht erforderlich", kommentiert Bi. Sprecher Christian Thieme diesen Winkelzug der Verwaltung.
Einwohnerfrage im Hauptausschuss
Seine Einwohner-Anfrage -(zu hören im pod cast)- an den Bürgermeister lautete dementsprechend:
"Welche Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes und der Klimaanpassung stehen für Marl Hüls jetzt auf der Agenda?
Einspruch gegen die Änderung des Regionalplan
Seit dem 30 Juni 2017 kämpft die Bürgerinitiative Marl Hüls gegen den Vorhabenbezogenen Bebaungsplan mit der Nr.224, der inmitten des Hülser Stadtteils eine Eigentums-Wohnanlage für Besser-Verdienende projektiert.
Anstatt diesen Stahlbetonklotz mit zum Teil fünfstöckigen Penthouse Domizilen für 200 Wohn-Einheiten nebst doppelt so vielen Auto-Abstell-Plätzen auf local genügend vorhandener Industriebrache (z.B das ehemalige AV Gelände mit seinen überdimensionalen und kaum genutzten Parkplätzen) zu realisieren, soll ein Deutschlandweit bekanntes, geschichtsträchtiges und architektonisch einzigartiges Fussball Stadion, mitsamt den umliegenden alten Baumbestand für ein exclusives Bauvorhaben zerstört werden.
Dieser im Volksmund genannte "Hülser Wald, in den Annalen als Bürgerwald dokumentiert, ist das fußläufig erreichbare Naherholungsgebiet der Bevölkerung im Marl Hülser Ballungsraum.
AlsTeil des "Grünen Band" das sich vom Gelsenkirchener Norden, über die Hertener Ried, dem Vestischen Höhenrücken entlang des Lohemühlenbach bis hin zu den Lippeauen erstreckt, dient dieser Wald als ökologischerTrittbrett-Stein für zahlreiche bedrohte Arten an Greifvögel, Spechte, Fledermäuse.
Aufgrund der bereits jetzt schon durch Bausünden der jüngsten Vergangenheit erfolgten großflächigen Urbanen Versiegelungen, (u.A. das autogerechte Einkaufszentrum "Kaufland", mit samt den großspurig ausgelegten Straßen) und das aktuell in der Bauphase befindliche "Wohnen am Loebach", auf der Fläche des abgeholzten Fischerwäldchen, (hier wird gerade für Tiefgaragen der Grundwasserspiegel abgesenkt) ist die klimatische Situation durch die zunehmend langanhaltenden, trocken-heissen Sommermonate unser Problem Nr.1
Es liegt deshalb aus stadtplanerischen Gesichtspunkten nicht an, innerstädtische Grünzüge, die mit ihren Frischluftkorridoren als stabilisierende Klimaanlagen wirken, für ein weiteres Experiment dieser Größenordnung zu entfernen.
Neben diesen, für die Gesundheit und dem Gemeinwohl der Bevölkerung äußerst wichtigen Fakten, möchte Ich im Namen der Mitglieder unserer Bürgerinitiative auch auf den sozialen Aspekt dieses "unserem Waldpark" rund um das Marl Hülser Jahnstadion hinweisen. Mit seinen, aus öffentlichen Mitteln finanzierten und mit sparsamer Beleuchtung ausgestatteten Wegen, welche für ältere Spaziergänger, jugendliche Heranwachsende und Familien mit Kindern die zwanglose Entfaltung ermöglicht, haben Menschen noch einen Freiraum um der Vereinzelnung zu entgehen.
Wir fordern aus diesen Gründen den Regionalverband auf den Antrag der Stadt Marl, die im vergangenen Jahr mit den Stimmen aller Parteien des Stadtrat den Klimanotstand ausgerufen hat, und deren Bürgerinnen und Bürger bezüglich der Reisebeschränkungen dringend auf Freiräume angewiesen sind, abzulehnen.
Absolut nicht akzeptabel ist ferner die von der Stadt declarierte Ausgleich-Fläche auf dem Stübbenfeld, ein ausschließlich aus pragmatischen Gründen ausgerufenes Bau- und Gewerbegebiet für das es keinen Bedarf gibt. Aufgrund Ermangelung geeigneter ebenbürtiger Grundstücke die für eine Flächennutzungsplan- Änderung zur Verfügung stehen, hat der Investorfreundliche Stadtplanungsausschuss dieses Projekt inszeniert, ohne Rücksicht auf das Natur- und Landschaftsbild wird hier, "auf Vorrat" ein zukünftiger Flächenverbrauch geplant.
Abschließend verweise ich auf das Forschungsgutachten des Wuppertal Institut aus dem Jahre 2016 "Resiliente Stadt, Zukunftsstadt", das im Auftrag des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV) erarbeitet wurde, und in dem alle unsere oben angeführten Beweggründe umfassend bestätigt und beschrieben werden.
Gez. i.A.
Christian Thieme, Bürgerinitiative Marl Hüls
Mit frdl. Bitte um Eingangsbestätigung.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.