Marl gedenkt der Opfer von Krieg und Gewalt

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Rund 100 Menschen gedachten gemeinsam mit Bürgermeister Werner Arndt und Benedikt Stelthove, Pastoralreferent in der Pfarrei Heilige Edith Stein, nicht nur der Opfer der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert, sondern ebenso der vielen Menschen, die ihr Leben in einem der aktuellen oder vergangenen Kriege lassen mussten. In diesem Jahr stand der Gedenktag im Zeichen der Hoffnung.

KRIEG UND KONFLIKTE SEIEN TÄGLICHE BEGLEITER

„Der Volkstrauertag erinnert uns daran, dass Frieden leider keine Selbstverständlichkeit ist. Er erinnert uns daran, dass wir unsere Vergangenheit nicht vergessen dürfen, um aus ihr zu lernen und eine bessere Zukunft zu gestalten. Denn nur wenn wir uns bewusst machen, welche Schrecken Kriege mit sich bringen, nur dann können wir uns für den Frieden einsetzen. In diesen Tagen dürfte dies uns allen bewusst sein“, so Bürgermeister Werner Arndt. Denn leider seien Krieg und Konflikte zu täglichen Begleitern geworden. Umso wichtiger sei es deshalb, dass Menschen zusammenkommen und ein Zeichen setzen – so wie in Marl am Dietrich-Bonhoeffer-Denkmal.

KLARE WORTE VON BENEDIKT STELTHOVE

Auch Benedikt Stelthove, Pastoralreferent in der Pfarrei Heilige Edith Stein, der gemeinsam mit Werner Arndt zum Gedenken einen Kranz niederlegte, fand in seiner Predigt klare Worte und ging unter anderem auf Dietrich Bonhoeffers Widerstand ein: Der Titel der Bonhoeffer Biographie ,Dem Rad in die Speichen fallen‘ stehe sinnbildlich auch für den Einsatz der Menschen für Frieden. „Dieser Einsatz ist ein Zeichen dafür, dass ich mit dem Lauf der Dinge nicht einverstanden bin. Kleine Zeichen der Freundschaft und Solidarität bringen dies zum Ausdruck“, sagte er.

BLUMENSAMEN ALS ZEICHEN DER HOFFNUNG

Als Zeichen der Hoffnung und der Freude, aber auch der Erinnerung gab es für die Anwesenden kleine Tütchen mit Samen der Sonnenblume, die ein jeder und eine jede an einem eigen gewählten Ort einpflanzen können. Die Sonnenblume steht trotz der schwierigen Zeiten für Fröhlichkeit, Wärme und Lebensfreude, für Freiheit und Offenheit. Im kommenden Sommer sollen diese in der Blühphase genau daran erinnern, aber auch an das heutige Gedenken der vielen Opfer. Daran schloss auch Werner Arndt an: „Lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten, dass die Schrecken der Vergangenheit nie vergessen werden und dass wir eine Zukunft des Friedens und der Menschlichkeit aktiv gestalten.“

„SAG‘ MIR, WO DIE BLUMEN SIND“

Für eine würdige musikalische Begleitung sorgte der Melody-Chor unter anderem mit „Sag' mir, wo die Blumen sind“, dem Anti-Kriegslied aus den 1950er-Jahen, aber auch mit dem Leonard-Cohen-Song „Hallelujah“, der in der Originalfassung einen biblischen Bezug hat.

KRANZNIEDERLEGUNGEN IN VIELEN STADTTEILEN

Auch in den Stadtteilen wurde am Volkstrauertag mit Kranzniederlegungen und kurzen Reden an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert: am Ehrenmal an der Kirche St. Georg in Alt-Marl mit dem Schützenverein Marl-Frentrop sowie den Jagdhornbläsern, auf dem Hof Wessing (Lippestraße 223) in Brassert, auf dem Hauptfriedhof an der Sickingmühler Straße, an der Kirche in Polsum, am Ehrenmal in Sinsen an der Schulstraße auf dem Kath. Friedhof St. Marien, auf dem Kommunalfriedhof im Stadtteil und am Ehrenmal in Hüls (Ernst-Immel-Realschule).

 Fotos Stadt Marl

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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